Universität Oldenburg Wörterbuch der deutschen Lehnwörter in der polnischen Schrift- und Standardsprache BKGE

3.4 Buchungen

Den letzten Unterabschnitt im Inhaltsblock bilden die Buchungen. Folgende Wörterbücher bilden den Standardkanon für die Recherchen in der bisherigen polnischen bzw. polonistischen Lexikographie:

Sła - Stp - Spxvi - Mącz[1] - Cn - Tr - L - Swil - Sw - Lsp - Dor

Nach einem Halbgeviertstrich (–) werden sie in dieser Reihenfolge im Falle einer gegebenen Buchung des jeweiligen Lehnworts mit dem besprochenen Inhalt(!) aufgelistet. Ist eines dieser Wörterbücher nicht genannt, so heißt das, daß keine Buchung in ihm vorliegt. Es ist zu beachten, daß ab Mącz durch diese Reihenfolge die Chronologie der Buchungsgeschichte in zeitgenossischen Wörterbüchern abgebildet wird. Die historischen Wörterbücher Stp und Spxvi decken die Zeit davor ab und sind entsprechend links von Mącz angeordnet[2]. Liegt außerdem eine Buchung in Sła vor, welches als etymologisches Wörterbuch die polnische Sprache sozusagen von ihren Anfängen bis in die moderne Zeit abdeckt, so wird es an erster Stelle in der Buchungsreihe berücksichtigt. Zur Kennzeichnung als etymologisches Wörterbuch ist Sła in Klammern gesetzt, z.B.:

(Sła), Stp, Spxvi, Mącz, Cn, Tr, ...

Neben der direkten Information zur Chronologie der Buchungsgeschichte eines Lehnwortes wird dem Benutzer im Bedarfsfall der Zugriff auf weitere Informationen erleichtert, welche in diesem Wörterbuch keine Berücksichtigung finden können.

In manchen Fällen wird auch Auskunft über Buchungen in anderen Wörterbüchern gegeben und zwar dort, wo der Standardkanon offensichtlich Lücken aufweist, andere Wörterbücher einer bestimmten Zeitstufe das Lehnwort jedoch vermerken. Hier ist beispielsweise zu denken an Bandtke, Chodźko, Trojański. Diese Buchungen werden nach denen im Standardkanon vermerkt. So z.B. unter rabunek, ‘Diebstahl, Plünderung, ...’:

L, Swil, Sw, Dor sowie Ban

Wenn außer den Buchungen im Standardkanon keine weiteren Wörterbücher angegeben werden, so heißt das natürlich nicht, daß dort keine Buchungen vorliegen. Nochmals: weitere Wörterbücher werden nur im Bedarfsfall konsultiert.

In Verbindung mit den einzelnen Wörterbuchkürzeln der Buchungsreihe werden jeweils Deskriptoren zitiert, mit denen in den betreffenden Wörterbüchern diastratische und diaphasische Merkmale eines Worts angegeben werden. Die Aufschlüsselung der verwendeten Kürzel aus den Buchungswörterbüchern findet sich im Verzeichnis der Abkürzungen.



[1] Der Status von Mącz ist ambivalent. Einerseits wird dieses Wörterbuch als solches, d.h. als eine Erwähnung eines polnischen Wortes zum dazugehörigen lateinischen in Mącz als Buchung bewertet. Andererseits bedient sich Mącz des Polnischen (und somit deutscher Lehnwörter im Polnischen) nicht nur in lateinisch-polnischen “Wortgleichungen”, sondern auch in kommentierenden Ausführungen. Somit wird dieses Wörterbuch des 16. Jahrhunderts auch als Quelle i.e.S. ausgewertet, d.h. auch als Fundort für Belege.

[2] Es wird darauf verwiesen, daß für die bis zum Zeitpunkt der Zusammenstellung der dem Lehnwörterbuch zugrundeliegenden Datenbank noch nicht erschienenen Buchstabenbereiche von Lieferanten wie Spxvi und Stp die jeweils zugrundeliegenden Karteien konsultiert wurden.


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Stand: 09.09.2010