Wir sind derart von Dingen und Erfahrungen mit der gegenständlichen Fülle eingemauert, daß es einem Befreiungsversuch gleichkommt, über die Bedingtheit des Lebens nachzudenken.... Von den Dingen und unserem eigenen Verhältnis zu ihnen zu reden, gleicht dem Versuch, sich an den eigenen Haaren aus dem Sumpf zu ziehen.
Das Buch ist nicht ganz leicht zu lesen. Es ist spröde, anspruchsvoll und dennoch höchst ergiebig. Zwingt es uns doch zum Nachdenken über Dinge, die wir tagtäglich gedankenlos gebrauchen. Selle (zuletzt BA 3/95) versucht in 7 Abschnitten, denen kurze Thesen vorangestellt sind, das Grundverhältnis zwischen Mensch und Ding auf der historischen, kulturellen und sozialen Ebene zu erhellen. Erstaunlich, was er dabei einzelnen Sachen, z.B. der Büroklammer, alles abzugewinnen weiß. Aufschlußreich und köstlich zugleich ist auch das Kapitel über das Handy, das man heute mit sich trägt wie ein Organ, "das bloß noch nicht implantiert worden ist". Die beigefügten Bilder sprechen dagegen eine eigene Sprache. Mit Literaturhinweisen, ohne Register. (2) (Ursula Homann)
Interior, Design and Furnishings; Wohnen; Wohnkultur; Wohnungseinrichtung; Dwellings Social aspects; Dwellings Social aspects Germany; House furnishings; House furnishings Germany; Geschichte