Die Dissertation untersucht die Bedeutung von Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) in Forschung zu nachhaltiger Entwicklung. Durch eine qualitative Analyse von Dokumenten der Forschungsförderung und Expert*inneninterviews in der Forschungspraxis werden die komplexen Zusammenhänge zwischen BNE und Forschung zu nachhaltiger Entwicklung rekonstruiert sowie die beiden Bereiche durch die Entwicklung einer gegenstandsverankerten Grounded Theory systematisch miteinander verknüpft. Im Ergebnis lassen sich vor dem Hintergrund einer Transformativen Wissenschaft Synergieeffekte zwischen Bildung und Forschung für eine nachhaltige Entwicklung durch die integrierte Theorie zu „Partizipativen Lernprozessen“ aufzeigen und die Verankerung von BNE in Forschung zu nachhaltiger Entwicklung fördern.
The dissertation examines the relevance of education for sustainable development (ESD) in research on sustainable development. Through a qualitative analysis of research funding documents and expert interviews in research practice, the complex connections between ESD and research on sustainable development are reconstructed and the two areas are systematically linked through the development of an object-anchored grounded theory. As a result, against the background of transformative science, synergy effects between education and research for sustainable development can be demonstrated through the integrated theory of “participatory learning processes” and the anchoring of ESD in research on sustainable development can be promoted.
Das Verhältnis von Theorie und Praxis im Lehramtsstudium ist einer der am häufigsten diskutierten Aspekte im Kontext universitärer Lehrkräftebildung. In der Biologiedidaktik haben sich Lehr-Lern-Labore als Lerngelegenheit für Lehramtsstudierende der Biologie etabliert, um eine Theorie-Praxis-Verzahnung im Lehramtsstudium zu gewährleisten. In der vorliegenden Arbeit wird die Frage untersucht, wie Lehr-Lern-Labore von Lehramtsstudierenden der Biologie als Lerngelegenheit im Lehramtsstudium wahrgenommen und genutzt werden. Dafür wurden Gruppendiskussionen durchgeführt und mittels der Grounded Theory ausgewertet. Die Kernkategorie umfasst das zentrale Phänomen Unterrichten lernen durch „(Nicht)-Unterrichten“. Dies beschreibt, dass Studierende ihr Handeln im Lehr-Lern-Labor häufig nicht als Unterrichten im schulischen Sinne ansehen, aber dennoch typische Unterrichtssituationen im Lehr-Lern-Labor durchleben, welche Ausgangspunkt der Weiterentwicklung professioneller Kompetenzen sein können.
The relationship between theory and practice in teacher training is one of the most frequently discussed aspects in the context of university teacher training. In biology didactics, teaching and learning laboratories have been established as learning opportunities in order to ensure that theory and practical experience dovetail in teacher training courses. In this research project, the question was examined how student biology teachers perceive and use teaching and learning laboratories as a learning opportunity in teacher training. For this purpose, group discussions were conducted and were evaluated using grounded theory. The core category includes the central phenomenon learning to teach by "(not) teaching". This describes the insight that students often do not see their actions in the teaching and learning laboratory as teaching as in school contexts, but nevertheless experience typical teaching situations in the teaching and learning laboratory.
Oldenburg: BIS-Verlag der Carl von Ossietzky Universität
559 Seiten Diagramme.
Dissertation Carl von Ossietzky Universität Oldenburg 2020
Hochschulschrift
Die Dissertion beschäftigt sich mit Konkretisierungs- und Implementierungsprozessen kompetenzorientierter Standards in der universitären Lehramtsausbildung in Niedersachsen. Zentrale Frage der Arbeit ist, ob und wo zwischen dem intendierten und dem erreichten Curriculum Brüche u. a. aufgrund von Rekontextualisierungsprozessen (vgl. Fend, 2008) festgestellt werden können. Unter Berücksichtigung verschiedener Perspektiven (Prüfungsordnungen, Modulverantwortliche, Mittelbau, Studierende) und unter Nutzung unterschiedlicher Methoden (Dokumentenanalyse, Fragebogenerhebung) wird der Forschungsgegenstand in fünf Teilstudien systematisch untersucht. Insgesamt liefert die Arbeit fundierte Einblicke in die Architektonik des curricularen Systems der Lehramtsausbildung. Die Befunde zeigen u. a., dass es weiterhin eine sehr heterogene Umsetzung gleichlautender curricularer Anforderungen gibt. Die festgestellten Unregelmäßigkeiten in den Konkretisierungs- und Implementationsprozessen werden zum Anlass genommen, um gezielte Empfehlungen für eine praxisorientierte Weiterentwicklung von lehramtsbezogenen Curricula zu geben.