Die vorliegende Arbeit befaßt sich mit strukturbildenden Prozessen, insbesondere mit zeitlichen und raum-zeitlichen Oszillationserscheinungen an Metallelektroden. Zunächst werden die Grundlagen zur Passivität der Metalle dargestellt. Es folgt ein historischer Abriß von der Entdeckung oszillierender Systeme durch Fechner im Jahre 1828 bis hin zur Entwicklung der heutigen Chaosforschung. Im ersten Hauptkapitel wird die Bildung Liesegangscher Ringe als Beispiel für eine räumliche Strukturbildung beschrieben. Im 5. Kapitel werden zeitlich strukturbildende Prozesse, also periodische Potential- und Stromoszillationen an Metallen diskutiert. Der Schwerpunkt der Untersuchungen liegt in den Potential-Eigenoszillationen (offener Stromkreis) an verschiedenen Metallen. In Kapitel 6 werden anhand der logistischen Funktion grundlegende Begriffe aus der Chaostheorie erläutert. Anschließend wird mit den Potentialoszillationen am anodisch polarisierten Nickel ein elektrochemisches System präsentiert, mit dem wesentliche Inhalte der Chaostheorie für den Chemieunterricht zugänglich gemacht werden. In einem weiteren Kapitel werden Untersuchungen zu gekoppelten periodischen Elektrodenvorgängen, die u.a. zur Entwicklung einer Wechselstrombatterie führen, beschrieben. In Kapitel 8 werden nach Darstellung der biochemischen Grundlagen der Fortleitung von Nervenimpulsen und der Diskussion bisheriger Funktionsmodelle neue Demonstrationsexperimente zu diesem Thema vorgestellt. Mit diesem neuen Modellsystem kann die kontinuierliche, die saltatorische und sogar die synaptische Erregungsleitung veranschaulicht werden. Die zentralen Experimente dieser Arbeit, insbesondere einige oszillierende Reaktionen sowie die Experimente zur Erregungsleitung am Nerven, können in Videosequenzen angeschaut werden. <dt.>