Oldenburg: BIS-Verlag der Carl von Ossietzky Universität Oldenburg
209 Seiten Illustrationen.
Literaturangaben ; Enhält Beiträge von Michael Wahser und Maren Andresen
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Das Internet als dynamisches Medium des sozialen Austausches, der Vernetzung und Informationsbeschaffung spielt mittlerweile auch in Kontexten von (politischen und pseudo-religiösen) Extremismen als Mittel der Organisation und Propaganda eine immer größere Rolle. Gerade (wenn auch nicht ausschließlich) Jugendliche und junge Erwachsene sind anfällig für Radikalisierungen, und stellen demzufolge auch die bevorzugte Zielgruppe für extremistische Anwerbeversuche dar. Will sich professionelle pädagogische (Soziale) Arbeit diesen neuen Problemstellungen mit Aussicht auf Erfolg entgegenstellen, ist es unumgänglich, dass sowohl Prozesse und Mechanismen der Radikalisierung bekannt und verstanden werden, als auch dass ein Grundverständnis zur Rolle, Funktionen und Mechanismen von 'Weltnetz' und sozialen Netzwerken vorhanden ist. Die in diesem Sammelband veröffentlichten Arbeiten nähern sich dem hier vorgestellten Themenbereich dabei jeweils aus verschiedenen Blickwinkeln und mit entsprechend unterschiedlichen Fragestellungen an. Die hier vermittelten Einblicke und Informationen können helfen, weite Teile jugendlicher Lebenswelten - die vormals eventuell nur einen blinden Fleck auf der pädagogischen Landkarte darstellen und dementsprechend kaum bis gar nicht bearbeitet werden können - für die präventive und interventive Bearbeitung zugänglich zu machen.
Neonazi - Begleitmaterial zur Biografie von Timo F. Schwerin : Landeszentrale für Politische Bildung Mecklenburg-Vorpommern, 2017 (2017), Seite 48-55 1 Online-Ressource (71 Seiten)
Die vorliegende Arbeit untersucht in einem qualitativen Forschungssetting den vielschichtigen Distanzierungs- und Ausstiegsprozess aus der rechtsextremen 'Bewegung', wobei fünf Biographien ehemaliger Mitglieder aus verschiedenen Teilen der rechtsextremen Szene ausführlich analysiert werden. Von besonderem Interesse sind bei der Betrachtung der einzelnen Aussteigerbiographien vor allem die Begründungsmuster, Schwierigkeiten und Problemkonstellationen, die diesen Prozess begleiten. Die Arbeit erweitert die Kenntnisse über Gründe und Auslöser, die zu einer Distanzierung von rechtsextremen Szenezusammenhängen führen können. Bestätigt finden sich unter anderem die Annahme, dass monokausale Erklärungsansätze nicht geeignet sind, den Ausstiegsprozess umfassend und befriedigend zu erklären: Der Ausstieg ist von einer Vielzahl von Problemkonstellationen und begleitenden Wirkgröen begleitet und abhängig. Dabei handelt es sich keinesfalls um einen quasi automatisch ablaufenden Prozess, an dessen Ende zwangsläufig eine erfolgreiche Abkehr von der rechtsextremen Szene steht.