Enthalten in Online-Lexikon zur Kultur und Geschichte der Deutschen im östlichen Europa Oldenburg : Carl-von-Ossietzky-Univ., 2014 2020, circa 9 Seiten Online-Ressource ; year:2020 extent:9
Denkmäler haben wieder Konjunktur – nicht nur in der Kontroverse um Erinnerungs- und Ehrungszeichen im öffentlichen Raum, die einen kolonialgeschichtlichen oder rassistischen Hintergrund besitzen. In der letzten Zeit wurde zwar heftig darüber gestritten, ob derartige Denkmäler, die im Konflikt oder sogar Widerspruch zum heutigen Wertekonsens stehen, erhalten bleiben, kommentiert oder ergänzt werden, ins Museum wandern oder besser ganz verschwinden sollten. Neben der Debatte über die Entrümpelung der deutschen Denkmallandschaft werden aber auch Vorschläge für eine Neumöblierung des öffentlichen Gedenkraumes gemacht. Alternative oder zusätzliche Denkmäler werden ins Gespräch gebracht, initiiert und auch errichtet, die dem gesellschaftlichen Selbstverständnis der Gegenwart besser entsprechen, es genauer zum Ausdruck bringen und gleichzeitig mitprägen sollen. Dazu gehören nicht zuletzt Denkmäler, die an Migration und Zuwanderung erinnern.
Zeithistorische Forschungen Potsdam : Zentrum für Zeithist. Forschung, 2004 17(2020), 3, Seite 592-610 Online-Ressource
Spanischer BürgerkriegKatholische KircheSakrilegNationalsozialismusPropagandaStereotypVorurteilBildStereotypisierungBeeinflussungIndoktrinationFaschismusDrittes ReichDeutschlandNationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei1919-1945EntweihungBürgerkriegSpanien1936-1939KircheKatholizismusUnierte Ostkirchen
Nicht nur im Spanischen Bürgerkrieg selbst, auch in seiner Beurteilung im europäischen Ausland waren religiöse Stereotypen von größerer Bedeutung als es eine vornehmlich politisch-ideologisch ausgerichtete Deutung zunächst vermuten lässt. Die Haltung der spanischen Konfliktparteien zu Religion und Kirche war in der europäischen Öffentlichkeit ein nicht selten entscheidender, auf jeden Fall aber stark emotionalisierender Faktor für die Bewertung des Konflikts und seiner Kontrahenten. Das nationalistische Lager um General Franco und seine Unterstützer in Europa arbeiteten erfolgreich mit dem Stereotyp einer vermeintlich antiklerikalen und religionsfeindlichen spanischen Republik. Die Anhänger und Verteidiger der Republik versuchten dagegen zum einen dieses Stereotyp zu dekonstruieren und zum anderen Gegen-Stereotype zu etablieren, welche die Nationalisten in religiös-konfessioneller Hinsicht diskreditieren sollten. Über politische und ideologische Lager hinweg wurde das Autostereotyp einer europäischen Kultur des zivilisierten Umgangs mit insbesondere christlich fundierter Religion und Religiosität geteilt, deren Missachtung oder gar Bekämpfung als Sakrileg betrachtet wurde.