Verlagsinformationen: Kaum einer "hat den Geisteszustand vieler deutscher Richter der Weimarer Zeit, die sich den Werten der Monarchie weiterhin verpflichtet fühlten und für die ungeliebte Republik und ihre Vertreter nur tiefste Verachtung übrig hatten, treffender beschrieben, als Kurt Tucholsky", meinte der "Tagesspiegel" anläßlich der Tagung der KTG im Oktober 1997 in Berlin. Deutlich wurde während der drei Tage aber auch: das Thema "Tucholsky und die Justiz" ist "die Geschichte der Königskinder, die nicht zusammenkommen konnten. Bis heute nicht", wie die "Neue Juristische Wochenschrift" erstaunt festhielt. Die Veranstaltung sollte Anstöße und Anregungen geben, erste Forschungsergebnisse vorstellen und zum Weiterforschen einladen.
Bibliogr. K. Tucholsky S. 178 - 179. - Literaturverz. S. 179 - [184]
Diese neue Tucholsky-Monographie in der bekannten Reihe tritt an die Stelle der von K.-P. Schulz 1959 veröffentlichten Lebensgeschichte (BA 143, 139; 4/81, 235). Das war überfällig, obwohl Schulz das Verdienst zukommt, die "1. verläßliche Lebensdarstellung" (so s. Z. J. Eyssen) verfaßt zu haben. Ein besserer Autor als Hepp konnte für die neue Monographie nicht gefunden werden: Hepp ist nicht nur Vorsitzender der Tucholsky-Gesellschaft und Autor einer umfangreichen, kritischen "biographischen Annäherung" an Tucho (BA 7/93), er konnte auch noch gesperrte Briefe und Tagebücher der Tucholsky-Gattin Mary einsehen und als Mitherausgeber der großen Werkausgabe (zuletzt BA 9: BA 7/98) die Fülle neu zugänglicher Materialien verarbeiten. Das lebendige, vor den Zeithintergrund gestellte Lebensbild des Publizisten sollte wegen der übersichtlichen Zugänglichkeit vor M. Hepps umfangreicher Biographie (s.o.) und vor H. Bemmann (BA 4/91) als 1. Titel zum Thema bereitgestellt werden. (1 S) (Hans-Jürgen Zimmermann)