Forschend lernen und lehren im Textilen und Technischen Gestalten (Veranstaltung : 2021 : Bern) Forschend lernen und lehren im Textilen und Technischen Gestalten 1. Auflage Bern : hep, 2022 (2022), Seite 71-80 276 Seiten
Ein Lehrer reist 1908 nach Ostasien und bringt bei seiner Rückkehr 1911 ein Konvolut an ca. 300 Gegenständen, 200 Briefen und 1000 Fotografien mit nach Deutschland. Sein Sohn stellt nach dem Tod des Sammlers in den 1950er Jahren die in einer Vitrine aufbewahrten Gegenstände in sein Wohnzimmer. Die einzelnen Objekte und Geschichten verschmelzen dort in der Erinnerung zu „Vaters China-Sachen“. Die biografische Rekonstruktion der Sammlung kann lückenlos bis in die Gegenwart von der Konvolutentwicklung und Kontextualisierung berichten. Dabei wird sowohl die Mehrdimensionalität der „China-Sachen“ als auch die Transformation ihrer spezifisch gesellschaftlich-historischen Bedeutungszuschreibungen sichtbar. Der gesamte Nachlass des Sammlers Martin Müller soll nun an ein Museum übergeben werden. Im Vorgang des Anbietens wurde deutlich, dass sich die Lesart der Dinge derart gewandelt hat, dass sie in modernen musealen Objektordnungen nur schwierig einen Platz zu finden scheinen. Aus der Objektbiografie ergeben sich die Fragen nach den Bedeutungen der „China-Sachen“ im Verlauf ihrer Rezeptionsgeschichte, nach den Beziehungen zu ihren AkteurInnen, und die Frage, wie die Dinge heute dechiffriert werden können, um ihre Bedeutungsebenen sichtbar werden zu lassen und für wen diese von Interesse sein könnten.
Having travelled to East Asia between 1908 and 1911, a German teacher collected a set of about 300 items, 200 letters, and 1.000 photographs upon his return. After his passing in the 1950s his son kept the items in his living room showcase. Treasured within, the items and their oral history amalgamated to be eventually called „Vaters China-Sachen“ (“father’s china stuff”). This biographical reconstruction aims to provide for the collection’s contextualisation and to trace its development uninterruptedly to this day. By this means, the collection’s multiple dimensions as well as the items’ ever-transforming inscriptions of meaning become perceptible. As the estate of Martin Müller, the teacher starting the collection, was to be handed over to a museum by his heirs, it became obvious they would not fit in with modern-day museal arrangements. This, in turn, prompts questions about both the values and the meaning of the respective items that originate from their object biographies and their agent-object-relationships. Moreover, it raises the issue of deciphering the objects and their biography nowadays and making sure their multiple layers of meaning still matter.
Perspectives on waste from the social sciences and humanities Newcastle-upon-Tyne : Cambridge Scholars Publishing, 2020 (2020), Seite 55-74 1 Online-Ressource (vi, 282 Seiten)
Geldkatzenwäsche Oldenburg : Institut für Materielle Kultur, Carl von Ossietzky Universität Oldenburg, 2020 (2020), Seite 107-130 1 Online-Ressource (207 Seiten)