Ein Großteil der deutschen Erwerbsbevölkerung ist im Dienstleistungssektor beschäftigt. Beschäftigte, deren Tätigkeit durch flexible Interaktionen gekennzeichnet ist, stehen vor besonders fordernden Aufgaben. Gerichtete Interventionen von Seiten der Unternehmen hinsichtlich der psychischen Gesundheit sind vergleichsweise selten zu finden. In einer qualitativen Studie im Projekt FlexiGesA („Flexible Dienstleistungsarbeit gesundheitsförderlich gestalten“) wurden in Nordwestdeutschland zwölf Expert:innen, die im Bereich der ambulanten Pflege und der IT-Dienste agieren sowie Akteur:innen der Sozialleistungserbringung und der betrieblichen Gesundheitsförderung zur Einschätzung der Situation und zu Änderungsbedarfen interviewt, um herauszufinden, welche Unterstützungsangebote zum Umgang mit psychischer Belastung von Beschäftigten vorhanden sind, und inwiefern darauf zurückgegriffen wird. Die Ergebnisse zeigen, dass aus Sicht der befragten Akteur:innen, die in diesem Themenfeld tätig sind, noch Defizite vorliegen, zum Teil was die Informationen, aber vor allem, was die Vernetzung der Unterstützungsangebote betrifft.
Zeitschrift für Arbeitswissenschaft Berlin : Springer, 2001 77(2022), 3, Seite 323–336 Online-Ressource