In der Dissertation geht es um die Entwicklung der lettischen Nation von einem „Bauernvolk“ zu einem politisch selbstbewussten Nationalstaat. In diesem Kontext werden die im Prozess der Nations- und Staatsbildung zwischen 1914 und 1921 verwendeten Stereotypen beleuchtet. Im Vordergrund steht dabei die Frage: Welche Bedeutung hatten Stereotype für die Formierung lettischer Identität. Darüber hinaus wird die Frage untersucht, welche Motive hatten die Menschen, sich dem lettischen Staat anzuschließen und ihn zu unterstützen. Dazu wurden einfache bekannte Muster und in der Bevölkerung verständliche Motive untersucht, wie zum Beispiel ein idealisierter Geschichtsmythos, gemeinsames Feindbild und das Bild der geeinten idyllischen archaischen Familie.
This dissertation delves into the metamorphosis of the Latvian nation from a predominantly agrarian society to a politically self-assured nation-state against the backdrop of the First World War. Within this framework, it scrutinises the stereotypes wielded during nation and state formation processes from 1914 to 1921. Central to the investigation is the inquiry: What significance did stereotypes hold in shaping Latvian identity? Additionally, it explores the motivations underlying individuals’ affiliations with and support for the Latvian state. To this end, the study examines simplistic yet ubiquitous tropes and motifs comprehensible to the populace, including an idealised historical narrative, a shared portrayal of adversaries, and the depiction of an idyllic, unified family structure.
In der Dissertation geht es um die Entwicklung der lettischen Nation von einem „Bauernvolk“ zu einem politisch selbstbewussten Nationalstaat. In diesem Kontext werden die im Prozess der Nations- und Staatsbildung zwischen 1914 und 1921 verwendeten Stereotypen beleuchtet. Im Vordergrund steht dabei die Frage: Welche Bedeutung hatten Stereotype für die Formierung lettischer Identität. Darüber hinaus wird die Frage untersucht, welche Motive hatten die Menschen, sich dem lettischen Staat anzuschließen und ihn zu unterstützen. Dazu wurden einfache bekannte Muster und in der Bevölkerung verständliche Motive untersucht, wie zum Beispiel ein idealisierter Geschichtsmythos, gemeinsames Feindbild und das Bild der geeinten idyllischen archaischen Familie.
This dissertation delves into the metamorphosis of the Latvian nation from a predominantly agrarian society to a politically self-assured nation-state against the backdrop of the First World War. Within this framework, it scrutinises the stereotypes wielded during nation and state formation processes from 1914 to 1921. Central to the investigation is the inquiry: What significance did stereotypes hold in shaping Latvian identity? Additionally, it explores the motivations underlying individuals’ affiliations with and support for the Latvian state. To this end, the study examines simplistic yet ubiquitous tropes and motifs comprehensible to the populace, including an idealised historical narrative, a shared portrayal of adversaries, and the depiction of an idyllic, unified family structure.
Diese Dissertation widmet sich dem Stedinger Bauernaufstand von 1234 und seiner Rezeptionsgeschichte im 19. und 20. Jahrhundert, insbesondere unter dem Fokus einer regionalen Identitätsstiftung - sei es als Freiheitskämpfer im Vormärz, antikatholischer Mythos im Kulturkampf, ideologische Überhöhung im Nationalsozialismus oder als Beweis für den andauernden Kampf der Klassen in der DDR-Geschichtsschreibung und Literatur. Darüber hinaus spielen die Stedinger bis heute eine nicht zu unterschätzende Rolle in der regionalen Kultur und den damit verbundenen Identitätsdebatten. Der Stedinger-Mythos steht dabei in enger Verbindung mit dem Selbstbild und der Identität der Bewohner der Wesermarsch zwischen Bremen, Oldenburg und Nordseeküste. <dt.>
This doctoral thesis focuses on the Stedinger peasants’ revolt during the early 13th century and how later generations retold this story as part of a process to form a (regional) identity - from a tale of freedom fighters during the revolution of 1848 to an anti-Catholic myth during the „Kulturkampf“, from being politically exploited during the Nazi era to being made into an example for historically proven class struggles in the GDR. But more importantly: The Stedinger have been playing an essential role in the regional culture, establishing a close link to what up to this day forms the self-image and identity of those living in the marchlands between Bremen, Oldenburg and the North Sea coast. <engl.>
An 20 Beispielen zeigen polnische und deutsche Wissenschaftler wie das kollektive Gedächtnis bei uns und beim polnischen Nachbarn bis heute funktioniert. Rezension: Es geht nicht um Gedenkstätten oder Denkmäler. "Erinnerungsort" ist ein neuer, metaphorischer Begriff der Geisteswissenschaften und Sozialgeschichte um das "kollektive Gedächtnis einer Gesellschaft" zu erforschen und zu beschreiben. Das können, wie hier gezeigt, Personen, Orte, Ereignisse u.a.m. sein. In diesem deutsch-polnischen Projekt - die Herausgeber sind Spezialisten für osteuropäische Geschichte - werden von Experten/-innen beider Staaten 20 ausgewählte Themen behandelt, die die gemeinsame Geschichte und ihre unterschiedliche Wahrnehmung bis heute betreffen. Das sind z.B. Orte wie Tannenberg und Annaberg, Personen wie Bismarck und Rosa Luxemburg oder der Versöhnungsprozess nach 1945. Schwerpunkt ist das 20. Jahrhundert mit dem Vernichtungskrieg gegen Polen, die Vertreibungen und der Neuordnung Mitteleuropas. Das ist durchweg verständlich geschrieben und räumt mit gegenseitigen Vorurteilen auf. "Anfänger" können in die deutsch-polnische Geschichte einsteigen, "Fortgeschrittene" erfahren neue Aspekte, die für die aktuelle Politik relevant sind. Mit wissenschaftlichem Apparat und Bibliografie. (2)