Christoph Stange; Werner Friedrichs; Sven Rößler; Andreas Höftmann; Lukas Barth
Katharina Bradler; Salomé Voegelin; Annegret Jansen; Lars Oberhaus; Claire Moulin-Doos; Johannes Voit; Marius Göbel; Günther Hannes Hauptkorn; Frieder Paul Herrmann; Johanna Kosinski
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Verhältnisbestimmung; Musikpädagogik; Demokratieverständnis; politische Weltzugänge; Spannungsverhältnis; Perspektiven; Musikdidaktik; Politikdidaktik; Macht; politische Umwälzung; Verschränkung; Funktionalisierung; Demokratieförderung durch Musik; Ästhetisierung des Politischen; Dialog; Musik und Politik; politische Macht; Politische Wissenschaft und Politische BildungMusikerziehungPolitische BildungBildungErziehungPädagogikPolitische SchulungAngewandte MusikwissenschaftMusische ErziehungUnterrichtSchulmusik
Das Verhältnis zwischen Musik und Politik ist in der Sache wie in den damit befassten Disziplinen so grundlegend wie spannungsreich: Immerzu gab und gibt es Versuche der wechselseitigen Vereinnahmung, aber auch der Verdrängung. Die Funktionalisierung von Musik für politische Zwecke oder die Behauptung eines apolitischen l’art pour l’art sind nur die hervorstechendsten Beispiele. Im hier unternommenen transdisziplinären Austausch wird nun in Frage gestellt, ob bereits das bloße Aufdecken solcher Verflechtungen bildsam ist oder sich nicht vielmehr auch andere relevante Perspektiven aus der je eigenen Logik ergeben. Inwiefern sind beispielsweise die von Musikpädagog:innen postulierten Zielsetzungen anschlussfähig an die Diskurse innerhalb der Politischen Bildung und vice versa? Der ergebnisoffene Austausch kann dazu dienen, das je eigene Selbstverständnis zu konturieren. Bei den in diesem Band versammelten Erkundungen schwingt das Pendel mal mehr in das Gebiet der einen, mal mehr in das der anderen Fachdidaktik hinein.
Ein Beitrag, der das Denken Hannah Arendts als ein gegenwärtiges zu würdigen versucht und sie als politische Theoretikerin ernst nimmt, kann weder beanspruchen, philosophisch über sie noch gar esoterisch für sie zu sprechen (à la Was würde Arendt heute sagen? ), sondern nur – und auch nur wie sie selbst, in der adäquaten Form des Essays: urteilsfreudig und meinungsstark – sich reflektierend mit den Impulsen ihres zu Schriften geronnenen Denkens, also gleichsam mit ihr, den Phänomenen der eigenen Gegenwart stellen. Gegen-Warte(n) An jedem Wochenende wiederholen sich in daher im Grunde austauschbaren Provinzstädtchen die Bilder: Eine quer durch die Republik reisende, gut und breit vernetzte bürgerliche Mitte versammelt sich verlässlich in bunter Vielfalt diverser Lebensstile und tritt für Grund- und Menschenrechte und Frieden und Freiheit und keine Diktatur in den Widerstand – und zwar zunehmend robust gegen den – oft aufgrund sozio-kultureller Ähnlichkeiten nur leidlich engagierten – Repressionsapparat des Staates, den sie kritisiert, und seine Verlautbarungsagenturen. Mit anderen Worten: im Grunde der feuchte Traum der Politischen Bildung; eine vitale mündige Zivilgesellschaft, oder…? Oder nicht?
Zeitschrift für christlich-jüdische Begegnung im Kontext Freiburg i. Br. : Verein Freiburger Rundbrief, Arbeitskreis für christlich-jüdische Begegnung e.V., 2017 (2021), 3, Seite 195-202 Online-Ressource