Handbook of research on business and technology incubation and acceleration Cheltenham, UK : Edward Elgar Publishing, 2021 (2021), Seite 478-495 1 Online-Ressource (544 Seiten)
Die staatliche und private Unterstützungslandschaft für Start-ups in Deutschland zeigt eine enorme Breite und Vielfalt. Aus nachhaltigkeits- und umweltpolitischer Sicht weist sie allerdings eine zentrale Lücke auf, die bislang politisch kaum adressiert wird. Diese betrifft die gezielte und zielgruppengerechte Förderung von grünen Start-ups. Die Zusammenarbeit von Start-ups und etablierten Unternehmen ist ein zentraler Ansatzpunkt für die Überwindung von Diffusionshemmnissen bei Umweltinnovationen. Während für grüne Start-ups bereits vielfältige Kooperationsmöglichkeiten mit Großunternehmen existieren, gibt es bislang kaum GreenTech- oder nachhaltigkeitsfokussierte Angebote zur Vernetzung mit dem Mittelstand. Hier besteht eine klare Lücke im deutschen Innovations- und Diffusionssystem. Diese Lücke kann mit dem Konzept der Sustainability Hubs wirksam geschlossen werden. Ein „Sustainability Hub“ ist eine zentrale, thematisch abgegrenzte Anlaufstelle im Innovationssystem, die sich gezielt der Lösung von Nachhaltigkeitsherausforderungen und der Erreichung von Nachhaltigkeitszielen widmet. Im Rahmen der vorliegenden Konzeptstudie wurden 22 Hub-Praxiskonzepte identifiziert und ausgewertet, acht davon aus dem Ausland. Wie die Analysen zeigen, sind Hubs ein noch sehr junges Phänomen der Innovations- und Gründungspraxis. Sie lassen sich erst seit Mitte der 2000er Jahre unter diesem Begriff finden. Für die Ausgestaltung von Sustainability Hubs liefert die Konzeptstudie eine Morphologie mit zentralen Merkmalen und Gestaltungsoptionen. Sie plädiert neben einer klaren Missionsorientierung für eine intelligente Spezialisierung von Sustainability Hubs. Wie die Studie verdeutlicht, gibt es bereits erste Praxisansätze für Sustainability Hubs, ihre Anzahl und Verbreitung ist aber noch sehr gering. Um die Entwicklung, Verbreitung und Etablierung von Sustainability Hubs in Deutschland zu unterstützen, werden folgende Maßnahmen vorgeschlagen: (1.) Die Förderung eines Netzwerkes regionaler Sustainability Hubs. (2.) Aufbau eines nationalen Meta-Hubs zur Vernetzung der regionalen Hub-Aktivitäten. (3.) Entwicklung eines Konzepts für das Impact-Monitoring von Hubs.
The support landscape for start-ups in Germany shows an enormous breadth and diversity. From a sustainability and environmental policy perspective, however, it has a central gap that has hardly been addressed politically to date. This concerns the targeted and target-group-specific promotion of green start-ups. The cooperation of start-ups and established companies is a central starting point for overcoming diffusion barriers in environmental innovations. While there are already many opportunities for green start-ups to cooperate with large companies, there are hardly any green tech or sustainability-focused offers for networking with SMEs. There is a clear gap in the German innovation and diffusion system. This gap can be effectively closed with the concept of sustainability hubs. A „sustainability hub” is a central, thematically defined point of contact in the innovation system that is specifically dedicated to solving sustainability challenges and achieving sustainability goals. In this concept study, 22 hub practice approaches were identified and evaluated. As the analyses show, hubs are still a very young phenomenon in innovation and start-up practice. They can only be found under this term since the mid-2000s. For the design of sustainability hubs, the concept study provides a morphology with central characteristics and design options. In addition to a clear mission orientation, it advocates an intelligent specialization of sustainability hubs. As the study makes clear, there are already initial practical approaches to sustainability hubs, but their number and spread is still very small. To support the development, dissemination and establishment of Sustainability Hubs in Germany, the following measures are proposed: (1.) The promotion of a network of regional Sustainability Hubs. (2.) Establishing a national meta-hub to network regional hub activities. (3.) Development of a concept for impact monitoring of hubs.
Umwelt, Innovation, BeschäftigungRessortforschungsplan des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit