TranState working papers: Wer gestaltet, wer verwaltet Reformen im öffentlichen Dienst? : ein Methodenvergleich zur Analyse von Arbeitsbeziehungen in Reformprozessen anhand der Polizei Brandenburg
Der vorliegende Beitrag beschäftigt sich mit den Arbeitsbeziehungen im seit den 1990er Jahren anhaltenden Prozess der New Public Management-Reformen im deutschen Polizeisektor. Die Analyse derselben stellt eine Herausforderung dar, da keine geeigneten quantitativen Daten über den Verhandlungsprozess der Reformen zwischen Arbeitgeber- und Arbeitnehmerseite existieren und aufgrund des langen Zeitraums auch Leitfadeninterviews nicht optimal erscheinen. Daher wird in diesem Beitrag auf die Dokumentation des Reformprozesses in den Medien von Innenministerium und Polizeigewerkschaft zurückgegriffen. Diese werden den Verfahren der quantitativen Textanalyse sowie der qualitativen Inhaltsanalyse unterzogen. Beide Verfahren deuten auf eine Dynamik hin, in der die beiden Parteien aufgrund vorangegangener Kürzungen bereits zu Anfang des Reformprozesses im Jahr 1998 ein konfrontatives Verhältnis zueinander unterhielten. Nach einer langen Periode der kontinuierlichen Verschärfung dieses Konflikts bis ins Jahr 2008 bemühte sich jedoch das Innenministerium in jüngster Vergangenheit stark um eine Annäherung an die Arbeitnehmerseite. Die quantitative Textanalyse konnte dabei in der räumlichen Darstellung dieser Entwicklung überzeugen, während die qualitative Inhaltsanalyse die nötigen Hintergrundinformationen zur Validierung und Interpretation dieses räumlichen Modells liefern konnte.
Auch als elektronisches Dokument verfügbar: http://www.gesis.org/fileadmin/upload/forschung/publikationen/zeitschriften/mda/Vol.6_Heft_2/MDA2_2012_Marcinkiewicz_Tepe.pdf
Politische Positionen in Abgeordnetenbiographien : eine quantitative Textanalyse der Kurzbiographien aus Kürschners Volkshandbuch für den 8. und 17. Deutschen Bundestag
Der Aufsatz befasst sich mit der Übertragung eines Verfahrens der Quantitativen Inhaltsanalyse, das für die Untersuchung ideologischer Texte entwickelt wurde und hier auf die Diskussion seitens der Arbeitgeber- und Arbeitnehmervertretung zum Reformprozess des öffentlichen Dienstes in Deutschland angewendet wird. Es werden theoretische Argumente vorgestellt, die für die Anwendbarkeit des räumlichen Modells der Politik auf die Bestimmung der Positionen der Interessenvertretungen sprechen. Des Weiteren wird eine empirische Untersuchung am Beispiel des Polizeisektors auf Länderebene durchgeführt. Die Analyse der aus der Mitgliederzeitschrift der Gewerkschaft der Polizei und der Publikationen des Innenministeriums des Landes Brandenburg entnommenen Kommentare ermöglicht die Bestimmung von Politikpositionen im Zeitverlauf, die mit den Erkenntnissen anderer Studien übereinstimmen.
The paper explores the possibilities to transfer a method of quantitative text analysis developed for the study of ideological texts into the context of the debate between employers' and employees' associations on the reform of the public sector in Germany. We present theoretical arguments supporting the usability of the spatial model for the identification of policy positions of interest associations. We then apply the approach to the police sector in Germany. An analysis of editorials in the newsletter of the police trade union and in publications of the ministry of the interior of Brandenburg allows placing the actors in the conceptual space of the debate over time. We find that the positions found via this approach match with findings from other analyses.