Social sciences; Europa; Vergesellschaftung; Krise; Transnationalisierung
Inhaltsverzeichnis; Über die Autoren; Kapitel 1; Eurokrisen und Vergesellschaftung. Die krisenhafte Europäisierung nationaler Fiskalpolitiken. Eine Einführung; 1.1 Euro-Krisen als Gelegenheit zur inkrementellen Europäisierung der Fiskalpolitik; Von fiskalischer Souveränität zu einer geteilten Haftung für Staatsschulden; Von nationalen Bankenkrisen zu einer rudimentären Bankenunion; Weder eine gemeinsame Haushaltspolitik noch koordinierte Wirtschaftsreformen; 1.2 Vergesellschaftung in der Eurokrise: Theoretische und empirische Herausforderungen einer Europasoziologie; 1.3 Aufbau des Bandes
LiteraturTeil I ; Integrationskrise(n) und Vergesellschaftung in Europa; Kapitel 2; Eine beispiellose Krise? Die Krise der europäischen Integration seit 2010 im historischen Vergleich; 2.1 Ein Konzept der Krise der europäischen Integration; 2.2 Warum die jüngste Krise besonders schwer ist; 2.3 Warum die Krise der 1970er Jahre nicht weniger schwer war; 2.4 Zusammenfassung; Literatur; Kapitel-3; Das europäische Integrationsprojekt in der Krise. Zeichen eines tiefgreifenden Systemwandels?; 3.1 Einleitung; 3.2 Das Europa der Märkte; 3.3 Das Europa der Kontrollen und Gegenkontrollen
Spillover von der Ökonomie zur Politik?Markt und Recht als Grenzgeber der Politik; Ein europäisches System von checks and balances?; 3.4 Das Europa der Individuen; Integration durch Homogenisierung: der nationale Weg; Integration ohne Homogenisierung: der europäische Weg; Integration durch Recht: die zentrale Stellung des Europäischen Gerichtshofes; 3.5 Das Europa des Kosmopolitismus; Individuelle Rechte, offene Märkte und gleiche Bildungschancen: drei Säulen der liberalen Gesellschaft der USA
Individuelle Rechte, offene Märkte und gleiche Bildungschancen: drei Säulen einer liberalen europäischen Gesellschaft3.6 Die europäische Wissensgesellschaft; 3.7 Schlussbemerkungen; Literatur; Kapitel 4; Vertiefung oder Erweiterung? Wie die Integration selbst zur Entstehung neuer sozialer Spaltungen in Europa führte und warum ihre Fortführung verhängnisvoll wäre; 4.1 Einleitung; 4.2 Die „reale" EU und die Ursachen für ihre immer wiederkehrenden tiefen Krisen; Die Vision von „Groß-Europa" als latente Motivation für problematische Prozesse der EU-Erweiterung
Die Durchsetzung des schrankenlosen Marktes und die FolgenDie Probleme der „zentralen Redistribution" und die „griechische Krankheit": Wie EU-Subventionen zur Korruption von Staat und Gesellschaft beitragen können; Die Leistungen der EU und ihre Legitimität in den Augen der Bevölkerung; 4.3 Vorschläge zur Neuorientierung und Weiterentwicklung der europäischen Integration; Begrenzung der EU auf eine „soziale Rechts- und Wirtschaftsgemeinschaft"; Weiterentwicklung der wirtschaftlichen Integration zu einem großen „Europäischen Wirtschaftsraum"; 4.4 Resümee; Literatur; Kapitel 5
Zur Politisierung der EU in der Krise
Die europäische Integration führte insbesondere seit den 1990er Jahren zu einer grundlegenden Transformation der sozialen Beziehungen und der Lebenssituation der Menschen in Europa. Während sich das Leben der Menschen in der Nachkriegszeit vorrangig im Rahmen von Nationalstaaten abspielte, geht die Öffnung nationalstaatlicher Räume mit einer zunehmenden grenzüberschreitenden Verflechtung und einer stärkeren transnationalen Integration sozialer Interaktionen, Einstellungen und Deutungen einher. Nicht nur Politik und Wirtschaft, sondern auch die europäischen Gesellschaften sind in den letzten Jahrzehnten sehr eng zusammengewachsen. Dieses transnationale Vergesellschaftungsmuster ist eine der Ursachen für die spezifische Form der Finanzmarkt- und Währungskrise, die Europa seit 2008 erschüttert. In diesem Sammelband präsentieren 12 der profiliertesten Europaforscher aus dem In- und Ausland ihre aktuellen Arbeiten zur Krise innerhalb Europas und entwickeln dabei eigenständige soziologische Perspektiven.