Die vorliegende Arbeit untersucht in einem qualitativen Forschungssetting den vielschichtigen Distanzierungs- und Ausstiegsprozess aus der rechtsextremen 'Bewegung', wobei fünf Biographien ehemaliger Mitglieder aus verschiedenen Teilen der rechtsextremen Szene ausführlich analysiert werden. Von besonderem Interesse sind bei der Betrachtung der einzelnen Aussteigerbiographien vor allem die Begründungsmuster, Schwierigkeiten und Problemkonstellationen, die diesen Prozess begleiten. Die Arbeit erweitert die Kenntnisse über Gründe und Auslöser, die zu einer Distanzierung von rechtsextremen Szenezusammenhängen führen können. Bestätigt finden sich unter anderem die Annahme, dass monokausale Erklärungsansätze nicht geeignet sind, den Ausstiegsprozess umfassend und befriedigend zu erklären: Der Ausstieg ist von einer Vielzahl von Problemkonstellationen und begleitenden Wirkgrößen begleitet und abhängig. Dabei handelt es sich keinesfalls um einen quasi automatisch ablaufenden Prozess, an dessen Ende zwangsläufig eine erfolgreiche Abkehr von der rechtsextremen Szene steht.
Möglichkeits(t)räume diskriminierungskritischer Bildungsarbeit in Schule : Erfahrungen und Reflexionen aus einer subjektwissenschaftlichen Praxisforschung
Die Studie möchte ansatzweise klären, ob Schülerinnen und Schüler mit türkischem Migrationshintergrund sich selbst als Gestaltende ihrer Schulkarriere begreifen, in welchem Umfang sie dabei die Faktoren für eine erfolgreiche Schulkarriere wahrnehmen und benennen können und welchen Spielraum sie im Bezugsfeld Eltern-Schule-Schülerin/Schüler für eigenes Handeln sehen, um in Zusammenarbeit mit ihren Eltern ihren Schulerfolg steigern zu können. Der Autor geht davon aus, dass Schülerinnen und Schüler häufig in der Schule-Eltern-Interaktion nur als Objekte wahrgenommen und behandelt werden. Dies hat ungünstige Folgen für den Schulerfolg. In der Tradition qualitativer Sozialforschung wurden verbale Daten mit Hilfe von leitfadengestützten und themenzentrierten Interviews bei 13-14-Jährigen erhoben, wobei die Auswertung sich methodisch an der qualitativen Inhaltsanalyse orientiert. Symbolischer Interaktionismus und die Vorüberlegungen zum Forschungsgegenstand bilden den methodischen Rahmen. Die Ergebnisse der Untersuchung zeigen u. a., dass die befragten Schülerinnen und Schüler meist eine überaus differenzierte Wahrnehmung ihrer eigenen Situation in Schule und Lebenswelt haben, sie sich durchaus selbstkritisch sehen und bei Fragen der schulischen Elternarbeit als handelnde Akteure nicht übersehen werden wollen. <dt.>
The intention of the study is to find out if students with a Turkish migrant family background regard themselves as being able to shape and foster their success at school. This includes their ability to identify effective educational factors which help to improve their standing and an apprehension of opportunities for individual action within the parent/teacher relationship in order to earn higher grades. Students (13-14 years) are rarely regarded as equal and helpful partners in different forms of collaboration. This might result in less academic success. The design of the study answers to this: It not only wants to find out under what conditions academic success at the Gymnasium is less likely but instead asks for conditions which help students to pass the final exam Abitur. The theoretical background of the study is formed by the theory of Symbolic Interactionism, the interviews are guidelined and problem-oriented and follow the tradition of qualitative research. The results show that the role of students in attributing to their own success should not be underestimated. Their ability to analyse their own situation, their reflective power and their critical attitude towards themselves is surprising. <engl.>
Die Studie möchte ansatzweise klären, ob Schülerinnen und Schüler mit türkischem Migrationshintergrund sich selbst als Gestaltende ihrer Schulkarriere begreifen, in welchem Umfang sie dabei die Faktoren für eine erfolgreiche Schulkarriere wahrnehmen und benennen können und welchen Spielraum sie im Bezugsfeld Eltern-Schule-Schülerin/Schüler für eigenes Handeln sehen, um in Zusammenarbeit mit ihren Eltern ihren Schulerfolg steigern zu können. Der Autor geht davon aus, dass Schülerinnen und Schüler häufig in der Schule-Eltern-Interaktion nur als Objekte wahrgenommen und behandelt werden. Dies hat ungünstige Folgen für den Schulerfolg. In der Tradition qualitativer Sozialforschung wurden verbale Daten mit Hilfe von leitfadengestützten und themenzentrierten Interviews bei 13-14-Jährigen erhoben, wobei die Auswertung sich methodisch an der qualitativen Inhaltsanalyse orientiert. Symbolischer Interaktionismus und die Vorüberlegungen zum Forschungsgegenstand bilden den methodischen Rahmen. Die Ergebnisse der Untersuchung zeigen u. a., dass die befragten Schülerinnen und Schüler meist eine überaus differenzierte Wahrnehmung ihrer eigenen Situation in Schule und Lebenswelt haben, sie sich durchaus selbstkritisch sehen und bei Fragen der schulischen Elternarbeit als handelnde Akteure nicht übersehen werden wollen. <dt.>
The intention of the study is to find out if students with a Turkish migrant family background regard themselves as being able to shape and foster their success at school. This includes their ability to identify effective educational factors which help to improve their standing and an apprehension of opportunities for individual action within the parent/teacher relationship in order to earn higher grades. Students (13-14 years) are rarely regarded as equal and helpful partners in different forms of collaboration. This might result in less academic success. The design of the study answers to this: It not only wants to find out under what conditions academic success at the “Gymnasium“ is less likely but instead asks for conditions which help students to pass the final exam “Abitur“. The theoretical background of the study is formed by the theory of “Symbolic Interactionism“, the interviews are guidelined and problem-oriented and follow the tradition of qualitative research. The results show that the role of students in attributing to their own success should not be underestimated. Their ability to analyse their own situation, their reflective power and their critical attitude towards themselves is surprising. <engl.>
Der Bedarf nach pädagogischen Fachkräften mit Migrationshintergrund ist auch im Bereich der Kindertagesstätten groß. Allerdings sind sie immer noch deutlich unterrepräsentiert, und es zeigt sich, dass pädagogische Fachkräfte mit Migrationshintergrund seltener als Fachkräfte ohne Migrationshintergrund im Berufsfeld verbleiben. Wir sind deshalb mit Hilfe einer umfassenden Untersuchung der Frage nach den Gründen für die geringere Repräsentanz nachgegangen. Erstmals in Deutschland wurden auf diese Weise empirische Kenntnisse zu Berufssituationen für, Bedarfen von und Wahrnehmungen über Fachkräfte mit Migrationshintergrund in Bezug auf das frühpädagogische Tätigkeitsfeld ermittelt.