Nach über 35 Jahren Lehrtätigkeit an der Universität Oldenburg hat Friedrich W. Busch am Ende des Wintersemesters 2004/05 seinen Abschied von den Studierenden genommen. Der Erziehungswissenschaftler und Bildungsforscher Friedrich W. Busch verkörpert den guten Hochschullehrer, der immer und zuallererst an seine Studierenden, danach auch an die Universität als Ganzes dachte und dabei an die Entwicklungsfähigkeit beider glaubt. Seine Lehre und sein Handeln in der Hochschulpolitik waren immer glaubwürdig und von der Achtung der Studierenden wie der Kollegen/innen geprägt. Es soll in diesem Rahmen nicht auf seine Verdienste als Prorektor in der Gründungsphase der Universität Oldenburg oder auf seine langjährige Arbeit in Konzil und Senat oder als Dekan und Institutsdirektor noch auf sein Engagement bei der Kooperation mit der Partneruniversität Torun eingegangen werden. Für einen Abschied von der Universität oder gar aus dem akademischen Leben ist es bei Friedrich W. Busch noch viel zu früh. Er hat sich ja nur von der Lehre verabschiedet. In das Bild von Friedrich W. Busch als Hochschullehrer passt das Thema seiner Abschiedsvorlesung. Der polnische Arzt, Schriftsteller und Pädagoge Janusz Korczak hat für das pädagogische Denken der Gegenwart große Bedeutung, da Achtung die zentrale Kategorie in seinem Denken und seinem Umgang mit Kindern war. Auf Achtung basiert denn auch sein Grundgesetz, das drei Regeln umfasst: 'das Recht des Kindes auf seinen Tod, das Recht des Kindes auf den heutigen Tag, das Recht des Kindes, so zu sein, wie es ist'. Busch sieht Korczak nicht als Märtyrer, der mit seinen ihm anvertrauten Kindern in das Warschauer Ghetto ging, ihnen anschließend in das Vernichtungslager und dann in den Tod folgte, sondern als bedeutenden Pädagogen, dessen Pädagogik heute noch hoch aktuell ist. In diesem Sinne soll die vorliegende Universitätsrede keine Hommage an Friedrich W. Busch sein, sondern ein Beitrag zur gegenwärtigen Diskussion um die Werte in der Erziehung. Oder, wie Busch es formuliert: Über den Umgang mit Kindern. <dt.>
Die mit den Begriffen Familie, Ehe, Partnerschaft, familiale Lebensformen etc. verbundenen Sachverhalten sind immer wieder Gegenstand theoretischer wie empirischer Arbeiten aus den verschiedenen Einzeldisziplinen der Familienwissenschaft. Angemessen behandelt werden können sie aber wohl nur interdisziplinär. Deswegen arbeiten an der Carl von Ossietzky Universität Oldenburg auch seit Mitte der 1980er Jahre Soziologen, Erziehungswissenschaftler, Bildungsforscher, Psychologen, Therapeuten und Familienhelfer in der Interdisziplinären Forschungsstelle Familienwissenschaft (IFF) zusammen, um gemeinsam nach dem Selbstverständnis familienwissenschaftlicher Forschungen, ihren Methoden und methodologischen Grundlagen zu suchen und ihre Ergebnisse in der wissenschaftlichen ffentlichkeit zur Diskussion zu stellen. Die in diesem Band versammelten Texte gehen zurück auf eine Ringvorlesung, die im Studienjahr 2004/2005 von der IFF unter der Rahmenthematik Familie und Gesellschaft durchgeführt wurde. Neben Mitgliedern der Forschungsstelle konnten ausgewiesene Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler zu Vorträgen gewonnen werden. <dt.>
Oldenburg: Bibliotheks- und Informationssystem der Univ.
Online-Ressource (182 S. = 1,5 MB) graph. Darst.
Literaturangaben
Carl von Ossietzky Universität OldenburgFamilieInterdisziplinäre ForschungForschungInterdisziplinaritätTransdisziplinaritätEheLineageUniversitätOldenburg (Oldenburg)05.12.1973-
Der Band dokumentiert im Rahmen eines Workshops Ergebnisse der Interdisziplinären Forschungsstelle Familienwissenschaft (IFF) der Universität Oldenburg. Nach einer Einleitung, die die Hintergründe, Anliegen und Zielsetzungen des Workshops darstellt, werden Länderberichte zum Forschungsstand sowie die Ergebnisse der Pretests präsentiert. Im Anhang befindet sich ein unter den TeilnehmerInnen abgestimmter Fragebogen, mit dem in den kommenden zwei Jahren international vergleichend die Vorstellungen von Ehe, Familie und Partnerschaft empirisch erhoben werden sollen, die junge Menschen aus unterschiedlichen nationalen und kulturellen Kontexten dazu haben und welche Entwicklungsperspektiven sich daraus für Ehe und Familie, für Partnerschaft und Lebensformen ergeben. <dt.>