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Literaturverz. S. [113] - 119 ; Auch als elektronisches Dokument vorh
653 s German dialect PeriodicalQuickbornGeschichte 1933-1944NiederdeutschLiterarische ZeitschriftLinguistikHamburgDeutschlandQuickborn, Vereinigung von Freunden der Niederdeutschen Sprache und LiteraturQuickborn, Vereinigung für Niederdeutsche Sprache und Niederdeutsches Schrifttum1907-Südgermanische Sprachen
Literaturverz. S. [113] - 119
Seit nunmehr über 90 Jahren ist der Quickborn ein einflußreiches Periodikum für Leute mit Interesse an niederdeutscher Sprache, Literatur und/oder Bewegung. Der Quickborn war ferner Teilnehmer und Gegenstand des kulturellen und politischen Diskurses während des "3. Reiches". Personen der "Niederdeutschen Bewegung" betrachteten ihre Sprache ("niederdeutsch") sehr häufig als eine Brücke zu anderen germanischen Sprachen (und ihren Sprechern!), besonders zu niederländisch (engl. Dutch), d.h. niederländisch i.e.S. und flämisch (in Belgien). Und zweifellos gab es einige ähnliche Gedanken auch in Belgien und den Niederlanden. - Der erste Teil dieser Veröffentlichung (Volker Georg) analysiert das Ausmaß und die Qualität solcher (partieller) Parallelitäten, wie sie sich im Quickborn widerspiegeln. - Auch die Beziehung zwischen niederdeutsch und hochdeutsch während des "3. Reiches" war kompliziert. Viele Sprecher des Niederdeutschen (heutzutage meist "Platt" genannt) betrachten es als eine Sprache, die vom Hochdeutschen klar zu unterscheiden ist. Unglücklicherweise ist "Hochdeutsch" eine leicht verständliche Metapher, die "höhere Stellung" usw. bezeichnet. Während des "3. Reiches" wurde das Hochdeutsche üblicherweise die "(deutsche ) Muttersprache" genannt: in gewisser Hinsicht war dies die Sprache des "Führers", der Nazis, des offiziellen und öffentlichen Gebrauchs. Adolf Hitler und die meisten Nazis haben nie irgendein Niederdeutsch gesprochen; und sie haben nicht zugestanden (und konnten dies nicht), daß das Niederdeutsche als Muttersprache gelten solle. - Der zweite Teil (Dietmar Meyer) betrachtet diese Beziehung bei der Analyse konzeptueller Metaphern. <dt.>
For more than ninety years Quickborn has been -and still is- an influential periodical for people interested in Low German language, literature and/or movement. Quickborn also has been a participant and an object of cultural and political discourse during the "3rd Reich". Persons in the "Low German Movement" very often considered their language ("Niederdeutsch) as a bridge to other Germanic languages (and their speakers!), especially to Dutch, meaning Flemish (in Belgium) and Netherlandish. And undoubtedly, there have been some similar thoughts in Belgium and the Netherlands. - The first part of this publication (by Volker Georg) analyses the extent and quality of such (partial) parallels as reflected in Quickborn. - The relationship between Low German and High German during the "3rd Reich" is a complicated one, too. Many speakers of Low German (nowadays mostly called "Platt") regard it as a language distinctly different from High German. Unfortunately, "High German" is an easily understandable metaphor, denoting "higher rank" etc. During the "3rd Reich" High German was generally called the "(German) mother-tongue": in a way this was the language of the "Führer", the Nazis, of official and public usage. Adolf Hitler and most Nazis never spoke any Low German and did not (and could not) concede that Low German is a mothertongue in its own right. - The second part (by Dietmar Meyer) considers this relationship in analysing conceptual metaphors. <engl.>