Pruritus ist eines der häufigsten Symptome von entzündlichen Hauterkrankungen und beeinträchtigt signifikant die Lebensqualität. Obwohl die Empfindung und die Reizweiterleitung von Pruritus und Schmerz eng miteinander verflochten sind, stellt der Pruritus eine eigene Sinnesqualität dar, die auf neurophysiologischer Ebene deutlich von der Schmerzempfindung abgegrenzt werden kann. Die pathophysiologischen Grundlagen von chronischem und akutem Pruritus sind bisher noch nicht vollständig verstanden. Neben Histamin ist mittlerweile eine Vielzahl von Neuromediatoren des Pruritus, wie Neurotrophine, Neuropeptide und deren Rezeptoren, bekannt. Bei der atopischen Dermatitis führt die Ausschüttung dieser Mediatoren zur Aktivierung von Immunzellen, wie Mastzellen und eosinophilen Granulozyten, die ihrerseits Neuromediatoren und Zytokine freisetzen und somit zu einer Aktivierung von peripheren Nervenfasern beitragen. Dieser Übersichtsbeitrag stellt die neurophysiologischen Zusammenhänge der Regulation des Pruritus bei atopischer Dermatitis dar
Der Hautarzt Berlin : Springer, 1994 69(2018), 3, Seite 204-209 Online-Ressource