von Reinhard B. Neder ; Vladimir I. Korsunskiy ; Christine Chory ; Gerd Müller ; Andreas Hofmann ; Sofia Viktorovna Dembski ; Christina Maria Graf ; Eckart Rühl
Oldenburg: Bibliotheks- und Informationssystem der Univ.
98 S. 21 cm.
Neofaschismus; Unbewältigte Vergangenheit; AufsatzsammlungDeutschlandRechtsradikalismusJustizNationalsozialismusAuswirkungVergangenheitsbewältigungFaschismusDrittes ReichNationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei1919-1945RadikalismusNeue RechteRechtsradikalerDeutscheDeutsches Sprachgebiet03.10.1990-RezeptionFortlebenBewältigungGerichtsbarkeitRechtspflege23.05.1949-02.10.1990
Der Band enthält drei Vorträge, die bei den Oldenburger Ossietzky-Tagen des Jahres 1983 gehalten worden sind. Johan Galtung, norwegischer Friedensforscher und einer der Vordenker der europäischen Friedensbewegung, fragt nach den Nachfolgern des Nazismus auf deutschem Boden: Er findet sie im westlichen und östlichen Deutschland. Ihm erscheint der 'homo teutonicus' als ein extremes Produkt des abendländischen Menschen. Bewegt sich Galtung in der Tradition geisteswissenschaftlicher Betrachtung, stehen bei dem Marburger Politikwissenschaftler Reinhard Kühnl die ökonomischen Determinanten im Zentrum der Betrachtung: Für ihn liegen im Kapitalismus die Ursachen für den Nationalsozialismus, dessen Erblasten nach 1945 dort besonders zum Tragen kommen, wo das System ökonomisch nicht grundlegend geändert worden ist. Der Oldenburger Rechtswissenschaftler Ingo Müller schließlich analysiert die bruchlose Integration der vom deutsch-nationalen Geist geprägten Justiz der Weimarer Republik in den Nazistaat und die fast ebenso bruchlose Überführung des nationalsozialistisch ausgerichteten Justizapparates in den demokratischen Staat Bundesrepublik Deutschland