Wenn in einer Wissenschaft so unterschiedlich über Gefühle geredet werden kann und wenn man verstehen will, warum das möglich ist, dann empfiehlt es sich, den verschiedenen Redeweisen gegenüber in beobachtende Distanz zu treten, um sie von da aus vergleichen, einordnen und aufeinander beziehen zu können. Eben dies zu tun, ist Aufgabe der Theoretischen Psychologie. In diesem Buch werden drei psychologische Denkformen unterschieden - die physische, die semantische und die phänomenale Denkform. Ihre jeweiligen Eigenheiten werden daran erläutert, wie sie jeweils Gefühle auffassen und in einen Zusammenhang stellen. Ihre sozialpraktischen Eigenheiten zeigen sich in den unterschiedlichen Vorschlägen, die sich aus ihnen ableiten lassen, wenn es darum geht, beispielsweise aggressiv-gewalttätiges Handeln junger Männer zu behandeln. Das Buch schließt mit der Erläuterung verschiedener Vorschläge, die unterschiedenen Denkformen und Sozialpraxen so aufeinander zu beziehen, dass sich daraus interessante weiterführende Fragestellungen ergeben. <dt.>
Die Frage, ob Menschen einander vertrauen können, stellt sich immer dann, wenn Menschen miteinander umgehen und wenn sie wissen, dass ihr Wohlergehen dabei auch in den Händen ihrer Mitmenschen liegt. Folglich müsste das Vertrauen ein wichtiges Thema all jener Wissenschaften sein, die sich mit dem zwischenmenschlichen Zusammenleben befassen. Es ist daher bemerkenswert, dass das Vertrauen erst in den letzten Jahren zu einem boomenden Thema geworden ist. Bei ihm treffen sich Psychologen, Soziologen, Ökonomen, Politikwissenschaftler, Managementforscher und Philosophen. Vermutlich hat sich die Art, wie Menschen zusammenleben, in jüngerer Zeit in einer Weise gewandelt, die das Vertrauen als bedeutsame Größe hervortreten lässt. Wer die vorliegende Vertrauensforschung durchforstet, findet vielfältige Bestimmungen dessen, was Vertrauen ist. Das Buch beginnt mit einer begrifflichen Klärung, die sich auf unser aller Umgangswissen stützt. Danach geht er darum, einen theoretischen Durchblick zu gewinnen. Vertrauen ist Liebenden wichtig. Politiker bitten um Vertrauen, Vertrauen ist die Grundlage gedeihlicher Geschäftsbeziehungen, es gibt zwischenstaatliche vertrauensbildende Maßnahmen und so weiter. Akzentuierend lassen sich eher öffentliche und eher private Sphären trennen. Vertrauen kann im Blick auf seine Bedeutung für die Lebensführung eines einzelnen Menschen betrachtet werden - dann geht es um seine individualsemantische Funktion. Der theoretischen Aufarbeitung solcher Unterscheidungen schließt sich ein Überblick über die vorliegenden Forschungsansätze und empirischen Arbeiten an. Dabei dient die erarbeitete Struktur als Auffassungs- und Ordnungsraster. <dt.>