Die vorliegende Arbeit befasst sich mit strukturbildenden Prozessen. Einerseits wird eine Konzeption zur Integration der Thematik in einen zeitgemäßen Chemieunterricht entwickelt und andererseits wird nach neuen Experimenten gesucht bzw. bekannte Versuche werden so optimiert, dass ein schulischer Zugang auf experimenteller Basis erfolgen kann. Im Bereich der zeitlichen Musterbildung sind oszillierende Gasentwicklungen untersucht worden. Dabei konnten für bestimmte Wasserstoffperoxid-zersetzende Katalysatoren erstmals Bedingungen ausfindig gemacht werden, die eine pulsierende Sauerstofffreisetzung zeigen. Ferner sind bei der Suche nach räumlichen Strukturbildungen neue faszinierende Experimente entdeckt worden. Es handelt sich um Reaktionen von Indikatoren an der Phasengrenze Gas-Flüssigkeit. Des Weiteren ist ein Ferroin-katalysierter Ansatz der BZ-Reaktion gefunden worden, bei dem durch potentiometrische Verfolgung im ungerührten Zustand eine schulische Demonstration determiniert-chaotischer Verhaltensweisen möglich ist. Ein weiterer Aspekt der Arbeit stellt die Entwicklung von Versuchsdurchführungen für eine quasi-zweidimensionale Zementation fraktaler Metallaggregate dar, wodurch die charakteristische Eigenschaft der Selbstähnlichkeit von Fraktalen offenbar wird. Als Hilfestellung zur Erklärung der Fraktalbildung wurde ein Brettspiel entwickelt. Auf Grundlage dieser experimentellen Ergebnisse sind Unterrichtskonzeptionen entwickelt, z. T. durchgeführt und evaluiert worden, insbesondere zur Einführung des Themas im Bereich der Energetik und zur Vermittlung mechanistischer Aspekte im Anschluss an die Reaktionskinetik. Fast alle Experimente können in Videosequenzen betrachtet werden. <dt.>