In dieser Arbeit werden neue Erkenntnisse zum westeuropäischen Orientalismus und dessen Werbefunktion in der Plakatgeschichte präsentiert. Es geht um die Fremdwahrnehmung des sogenannten Orients in der Geschichte der Public Art in Europa. Der Wirtschaftsaufschwung, die politische Annäherung an den Orient und der Jugendstil kennzeichnen die untersuchte Epoche 1880 bis 1914. Das meist nicht aus dem Orient stammende Produkt wird mit orientalischen Motiven als (ver-)lockende Indizien beworben. Der Dialog zwischen den Kulturen formierte sich als diplomatische Kommunikation oder als politische offensive Auseinandersetzung, was Spuren, die sich als Stereotypen im kollektiven Gedächtnis bildeten, in den Gesellschaften hinterließ. Die Plakate arbeiteten mit Stereotypen und bestätigten so die Sehnsucht nach einem Wunschorient, den es zu beherrschen galt. <dt.>
The work provides a new knowledge to the Western European Orientalism and its advertising function in the history of the poster. It is about the external perception of the so-called Orient in the Public Art in Europe. The economic boom, the political approach to the Orient and the Art Nouveau are the main landmarks for the period between 1880 and 1914. The product, which mostly did not come from the Orient, was advertised with an oriental motif to get the attractive indication. The dialog between cultures was revealed in the diplomatic communications or in the political offensive disputes. This had left traces as stereotypes in the collective memory in the societies. The posters used stereotypes. They confirmed implicitly the longing for a desired Orient and the aspiration to control it. <engl.>