Angesichts der erheblichen negativen Folgen von problematischem Videospielen bei Jugendlichen ist es entscheidend, Risikofaktoren und Schutzfaktoren zu identifizieren, um wirksame Präventions- und Interventionsstrategien zu entwickeln. Ziel der aktuellen Studie war es, die Zusammenhänge zwischen verschiedenen adaptiven und maladaptiven kognitiven Emotionsregulationsstrategien und sowohl lang andauerndem als auch problematischem Videospielen bei Jugendlichen in Deutschland zu untersuchen. 626 Jugendliche der Klassen 5 – 10 füllten den Cognitive Emotion Regulation Questionnaire aus und machten Angaben zur Spielzeit sowie zu Symptomen problematischen Spielens. Katastrophisieren und Akzeptanz waren positiv mit lang andauerndem Spielen assoziiert, während eine Refokussierung auf Planung negativ assoziiert war. Die maladaptiven Emotionsregulationsstrategien Rumination und Andere beschuldigen waren positiv mit problematischem Spielen assoziiert, während die adaptive Strategie positive Neubewertung negativ assoziiert war. Die Ergebnisse verdeutlichen die Rolle der Emotionsregulation beim problematischen Spielen und ebnen den Weg für zukünftige Studien, die sich auf Entwicklungsmechanismen konzentrieren sowie für Erkenntnisse zu Präventions- und Interventionsmaßnahmen.
Given the significant negative consequences of problematic video gaming among adolescents, it is crucial to identify risk and protective factors to inform effective prevention and intervention strategies. The aim of the current study was to examine the associations between adaptive and maladaptive cognitive emotion regulation strategies and both prolonged and problematic video gaming among early-to-mid adolescents in Germany. A total of 626 adolescents in Grades 5 – 10 completed the Cognitive Emotion Regulation Questionnaire, as well as providing details on their prolonged gaming time and symptoms of problematic gaming. Catastrophizing and acceptance were positively associated with prolonged gaming time, while refocus on planning showed a negative association. The maladaptive strategies rumination and blaming others were positively associated with problematic gaming, and the adaptive strategy positive reappraisal showed a negative association. The findings highlight the role of emotion regulation in problematic gaming and pave the way for future studies focusing on developmental mechanisms as well as insights for prevention and intervention measures.
Zeitschrift für Entwicklungspsychologie und pädagogische Psychologie Göttingen : Hogrefe, 1999 (2025) vom: 18. Feb., Seite 1-12 Online-Ressource
Emotionale und soziale Entwicklung in der Pädagogik der Erziehungshilfe und bei Verhaltensstörungen Bad Heilbrunn : Verlag Julius Klinkhardt, 2019 6(2024), 6, Seite 72-90 Online-Ressource
Education; international perspectives on education; heterogeneity; disability; diversity; social justice; human rights; Iraq; Kurdistan; education in Iraq; education in Kurdistan; teacher education; Iraqi Inclusion Projects; Teacher Education for Inclusion; Duhok region; Sonderpädagogik; Special Needs Education; International University Cooperation; Aufsatzsammlung; Irak; Kurdistan-Irak; Inklusive Pädagogik; Lehrerbildung; Open Access
Ausgehend von der Annahme, Fehler seien untrennbar mit Lernen verbunden, ist das Ziel der Forschungsarbeit, auf Basis kognitiv-lerntheoretisch fundierter und empirischer Erkenntnisse einen wissenschaftlichen Beitrag zum Umgang mit Fehlern im Unterricht an der Förderschule Emotionale und soziale Entwicklung zu leisten. Datenbasis bildet die Befragung von N=279 Schüler*innen an Förderschulen mit dem Schwerpunkt Emotionale und soziale Entwicklung zur Wahrnehmung des Umgangs mit Fehlern, der Adaptivität von Fehlerreaktionen, Emotionsregulation und internalisierenden und externalisierenden Verhaltensproblemen. Die Ergebnisse legen Zusammenhänge zwischen den Konstrukten nahe und stellen die Relevanz des Umgangs mit Fehlern im Unterricht an der Förderschule ESE für das sozial-emotionale Lernen heraus. Die Befunde werden methodenkritisch reflektiert und hinsichtlich fehlersensibler Unterrichtsgestaltung, Diagnostik, Prävention, Intervention und Lehrkräfteprofessionalisierung diskutiert.
The objective of the present study is to contribute to the existing body of knowledge concerning error handling in special schools with a focus on emotional and social development on the basis of empirical findings grounded in cognitive-learning theory. This objective is predicated on the assumption that errors are inextricably linked to learning processes. The study surveyed data collected from N=279 students attending special schools. The survey explores their perceptions regarding error management, adaptivity of error responses, emotion regulation, and internalizing and externalizing behavior problems. The findings of the study reveal correlations between the constructs, underscoring the significance of error handling in lessons at special schools for social-emotional learning. The results are discussed in the context of error-sensitive instruction, diagnostics, prevention, intervention, and teacher professionalization. A critical reflection on the methodological approach is given.
Das Salzburger Lesescreening, kurz SLS, ist ein etabliertes Screening-Verfahren, mit dem die Leseleistungen von Grundschulkindern erfasst werden können. Es kann von Lehrkräften angewendet werden, um ein Maß für die Leseleistungen in Schulklassen zu erhalten und ggf. Fördermaßnahmen zu initiieren. Der Beitrag geht zunächst der Frage nach, warum eine geschlechterabhängige Einteilung (hier: zwei Geschlechter) für den SLS vorgegeben wird. In einem zweiten Schritt wird anhand einer normalverteilten Stichprobe mit 60 Grundschulkindern gezeigt, dass die vorgegebene geschlechtsspezifische Auswertung Mädchen signifikant schlechter beurteilt, als wenn das Geschlecht unberücksichtigt bleibt. Das Ziel dieses Beitrags ist die Sensibilisierung von Lehrkräften und anderen potenziellen Nutzer:innen hinsichtlich der Überführung der ermittelten Rohwerte in einen Lesequotienten für jedes Kind, welcher (nach Vorgabe des Testverfahrens) abhängig vom Geschlecht interpretiert wird und damit Zuschreibungen generiert, die die tatsächliche Leseleistung nicht angemessen wiedergeben, sondern allein durch die Einflussvariable "Geschlecht" verzerren können.
The Salzburger Lesescreening, or SLS for short, is a well-established screening method for capturing the reading skills of primary school students. It can be used by teachers to obtain a measure of reading skills in the classroom and to initiate support measures where necessary. The article first addresses the question of why this gender-dependent classification is stipulated as part of the SLS. In a second step we use a normally distributed sample of 60 primary school students to show that the required gender-specific assessment (based on two genders) rates girls significantly worse in terms of reading skills than when gender is disregarded. The aim of this article is to sensitise teachers and other potential users about the process of transforming the raw scores into a reading quotient for each child, which (according to the test procedure) is interpreted as a function of gender and thus generates attributions that do not adequately reflect a child’s actual reading skills but can be distorted solely by the variable "gender".
Gender Leverkusen-Opladen : Verlag Barbara Budrich, 2009 16(2024), 1, Seite 85-100 Online-Ressource