Schreib- und LesefähigkeitFamily LiteracyKleinkindpädagogikLeseerziehungSpracherziehungErziehungLeseförderungPädagogikKleinkinderziehungKindergartenpädagogikBildungsförderungAlphabetisierungAnalphabetismusSchreibenlernenLesenlernen
MitSprache Wien : ÖGS, 2002 56(2024), 3, Seite 5-23
Hintergrund: Erzählkompetenzen im Vorschulalter sind ein wichtiger Prädiktor für gelingenden Schriftspracherwerb und späteren Bildungserfolg. Ihrer Förderung kommt eine große alltagspraktische Bedeutung zu. Der vorliegende Artikel gibt einen überblick der Konzepte und Ansätze zur Therapie und Förderung der kindlichen Erzählfähigkeiten im deutschen Sprachraum und den Stand der Forschung zu deren Wirksamkeit. Methodik: Es wurden einschlägige Datenbanken nach Interventionsstudien im Bereich der Erzählfähigkeit für ein- und mehrsprachige Kinder des Elementar- und Primarbereichs im Einzel- und Gruppensetting durchsucht. Dies führte zu insgesamt 211 Treffern. Nach der Anwendung der Ein- und Ausschlusskriterien, wonach vor allem randomisierte, kontrollierte Studien sowie ggf. kontrollierte Einzelfallstudien in die qualitative Synthese einbezogen werden sollten, konnten lediglich drei Einzelfallstudien identifiziert werden, die den Kriterien genügen. Ergebnisse: Die vorliegenden Studien geben erste Hinweise auf die Wirksamkeit von Therapie- und Förderansätzen zur Verbesserung der kindlichen Erzählfähigkeit. Schlussfolgerungen: Kontrollierte Interventionsstudien zur kurz- und langfristigen Effektivität der Förderung der kindlichen Erzählfähigkeit auf den Sprach- sowie den späteren Schriftspracherwerb fehlen bislang im deutschen Sprachraum, wären aber wünschenswert.
Background: Narrative competences of preschool-age children are a significant predictor for later reading and writing skills as weil as later academic success. Everyday relevance of promoting narrative competences is weil accepted. In the present review, we outline methods and programs to improve narrative competences of preschool- and school-aged children in Germany as weil as the current state of research on their effectiveness. Methods: We searched relevant data bases for intervention studies on narrative competences for monoand bilingual children in elementary and primary school age in single and group settings. This has led to a total of 211 hits. After the application of inclusion and exclusion criteria, like randomization, controlled trials as weil as controlled single-case studies, we were able to include only three single-case studies since controlled studies are missing in Germany. Results: Tue results give first hints to the effectiveness of interventions on narrative competences. Conclusion: Controlled intervention studies are required to examine short- and long-term effectiveness of narrative competences and later skills of reading and writing.
Forschung Sprache Idstein : Schulz-Kirchner Verl., 2013 10(2022), 1, Seite 3-14 Online-Ressource
Die COVID-19-bedingten Schulschließungen stellten viele Eltern vor die Herausforderung, das Lernen und Unterrichten ihrer Kinder von zu Hause aus zu organisieren. Diese Situation kann bereits vorhandene Risikolagen im Familiensystem verschärfen, bei guter Bewältigung aber auch zu Resilienz führen. Im Rahmen der vorliegenden deutschlandweiten Online-Befragung wurden das Stressempfinden der Eltern, die investierte Zeit pro Tag in das Distanzlernen, die Copingstrategien und wahrgenommene Hindernisse für das Lernen von zu Hause erfasst. Insgesamt nahmen N = 1340 Eltern an der Befragung teil. Diese berichteten von einer mittleren bis hohen Stressbelastung während der Schulschließungen, wobei die Mütter signifikant höhere Werte als die Väter angaben. Es wurden mehr funktionale als dysfunktionale Copingstrategien verwendet. Als Hindernisse für das Lernen von zu Hause wurden die Motivation des Kindes, die eigene zeitliche Organisation sowie die Organisation seitens der Schule bzw. der Lehrkräfte genannt. Die Sicht der Eltern auf die Schule bzw. die Lehrkräfte blieb überwiegend unverändert. Da sich eher Eltern mit hohem sozio-ökonomischen Status an der Befragung beteiligten, sind die Ergebnisse nicht repräsentativ. Die Befunde werden vor dem Hintergrund familien- und bildungspolitischer Aspekte, wie der Verteilung der Sorgearbeit sowie der Elternpartizipation, diskutiert.
School closures due to COVID-19 challenged many parents to organize the learning and teaching of their children at home. This situation may have aggravated existing familial risk situations, whereas in cases of good coping it may also have increased resilience. In a nationwide online survey, parents were asked about their level of stress, coping strategies, and barriers to teaching and learning from home. N = 1,340 parents participated in the survey. They reported experiencing a medium to high level of stress while schools were closed, with mothers reporting a significantly higher stress level than fathers. More functional than dysfunctional strategies were used to cope with stress. They mentioned the barrier ”motivation of the child” for distance learning most often, followed by ”time management” and ”management of school and teachers.” The appraisal of school and teachers remained largely unchanged. Because the participating parents were of a high socioeconomic status, the results are not representative. We discuss the results against the background of family and educational policy, e. g., the distribution of care work and the participation of parents in their children’s education.
Zeitschrift für Entwicklungspsychologie und pädagogische Psychologie Göttingen : Hogrefe, 1999 53(2021), 3-4, Seite 71-81 Online-Ressource