Public policy; Comparative politics; Energy transition -- Europe; Hochschulschrift; Dänemark; Deutschland; Frankreich; Energiewende; Energiepolitik
Energietransitionsprozesse werden weltweit nicht zuletzt durch die Überzeugungen der Akteure geprägt. Meike Löhr untersucht dieses Verständnis von Akteuren und Akteurskoalitionen der Energietransition in Dänemark, Deutschland und Frankreich, um damit die kognitive Dimension des Wandels zu erörtern und zu einem besseren Verständnis von Energietransitionsprozessen beizutragen. Die integrierte Untersuchung der Entwicklung und Phasen der Transitionsprozesse von den 1970er Jahren bis heute zeigt die geteilten Transitionsziele und divergenten Transitionspfade im Ländervergleich auf. Im Brückenschlag zwischen politikwissenschaftlicher Forschung und Transitionsforschung lassen sich die kognitive Dimension des Wandels sowie die Determinanten der Energietransition bestimmen. Dies ist eine Grundvoraussetzung für die Gestaltung, Umsetzung und Beschleunigung von Energietransitionen. Der Inhalt • Analyse der Energietransitionen in Dänemark, Deutschland und Frankreich • Kognitive Dimension und Determinanten der Energietransition Die Zielgruppen • Wissenschaftler und Studierende der Transitionsforschung, Politikwissenschaft und Sozialwissenschaft • Akteure der Energiewende: praxisnahe Forschungsinstitute, NGOs, (Energie-)Verbände, (Energie-)Unternehmen Die Autorin Meike Löhr ist als wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Universität Oldenburg tätig und beschäftigt sich aktuell mit der Energietransition am Beispiel des Windsektors. Zu ihren Forschungsinteressen zählen die Transitionsforschung und Prozesse des Wandels im Energiesystem.
"Dieser Beitrag diskutiert die Entwicklungen und Treiber einer regionalen Energietransition sowie die Strategien, mit denen Akteur:innen auf Herausforderungen der aktuellen Transitionsphase reagieren. Theoretisch wird der gemeinhin als "Energiewende" bezeichnete Wandel im Energiesektor dabei als sozio-technische Transition gefasst: In diesem langfristigen Prozess, der auf mehreren Ebenen stattfindet, werden nicht nur erneuerbare und dezentrale Energietechnologien ausgebaut - auch Akteursnetzwerke, Gesetze, Normen und Erwartungen verändern sich. Empirisch werden diese Prozesse am Beispiel des Windenergiesektors im Oldenburger Land untersucht. In dieser Region ist der Ausbau der Windenergie weit fortgeschritten, und es existiert ein dichtes Netz innovativer Unternehmen und Organisationen entlang der Wertschöpfungskette. Günstige geografische Faktoren und das Zusammenspiel von Pionierinnen aus Universität, regionalem Energieversorger und Lokalpolitik haben die Grundlage für diese Entwicklung geschaffen, die dann von geänderten Rahmenbedingungen auf Landes- und Bundesebene vorangetrieben wurde. In der aktuellen Transitionsphase haben diese sich jedoch verändert, worauf regionale Firmen mit unterschiedlichen Strategien reagieren. Die Region bleibt für die Akteur:innen und den weiteren Transitionsprozess dabei jedoch ein wichtiger Handlungsraum, in dem diverse Stakeholder einen für sie akzeptablen weiteren Ausbau der Windenergie verhandeln und Wissen für neue technische Lösungen erproben." (Abstract)