Die verwaltete Welt ist in der kritischen Theorie ein prominenter Terminus zur Bestimmung einer gesellschaftlichen Totalität, die über den Kapitalismus hinausgeht. An der Oberfläche bezieht er sich auf die immer dichter werdenden und sich verselbständigenden bürokratischen Instanzen, doch geht er wesentlich auf das widersprüchliche Verhältnis von Staat und Kapitalismus sowie die Stellung des Individuums darin zurück. Dabei entsteht erstens die Frage, inwiefern die ökonomischen Thesen zum Staatskapitalismus mit der marxschen Kapitalkritik vereinbar sind und zweitens, ob der Racketbegriff mit dem der verwalteten Welt vereinbar ist. Besonders in diesen beiden Fällen treffen gesellschaftliche Wirklichkeit und deren notwendige ideologische Ansprüche aufeinander. Ein Resultat dieses Aufeinandertreffens scheint der bürokratische Wahnsinn des Holocausts zu sein, dessen Kontinuität und Bruch mit der modernen Rationalität und der verwalteten Welt nachvollzogen werden muss.
The administered world is a prominent term in critical theory for determining a social totality that goes beyond capitalism. On the surface, the term refers to the increasingly dense and independent bureaucratic instances, but it essentially relates back to the contradictory relationship between the state and capitalism and the position of the individual within it. The question arises, first, to what extent the economic theses on state capitalism are compatible with the Marxian critique of capital and, second, whether the racket concept is compatible with that of the administered world. Especially in these two cases social reality and its necessary ideological claims meet. One result of this clash seems to be the bureaucratic madness of the Holocaust, whose continuity and rupture with modern rationality and the administered world must be traced.