Die Dissertation erforscht den Einfluss von Vorwissen auf den Lernerfolg mit komplexen, interdisziplinären Themen wie bioethischen Fragestellungen. Vorwissen ist in der pädagogischen Psychologie ein gut erforschtes Konzept. Allerdings gibt es kaum Ergebnisse, welchen Einfluss es auf komplexe, interdisziplinäre Themen hat. Religionspädagogische Forschung zu Vorwissen gibt es kaum, allerdings gibt es einige Forschung zum Lernen mit komplexen, interdisziplinären Dilemmata. Diese Arbeit bietet detaillierte Einblicke zum Vorwissenskonzept und zu Forschung mit bioethischen Themen, woraus sich Forschungsfragen ergeben. Mit vier Forschungsartikeln werden diese Forschungsfragen beantwortet. Ein allgemeines Ergebnis dieser Artikel ist, dass die Erinnerung an Informationen zu einem komplexen Thema wesentlich durch Vorwissen aus verschiedenen Domänen gleichzeitig unterstützt wird. Zuletzt werden die Forschungsergebnisse ausgiebig interpretiert und diskutiert. <dt.>
The thesis considers the influence of prior knowledge on learning success with complex, interdisciplinary topics like bioethical dilemmas. Prior knowledge is a well-known concept in educational psychology, but there is only small knowledge about its influence on learning complex, interdisciplinary topics. Research on religious education does not consider prior knowledge, but in religious education classes complex, interdisciplinary topics like bioethical dilemmas are taught. First this thesis offers detailed considerations on the concept of prior knowledge and on research about learning with bioethical issues, resulting in research questions. With four research articles, the research questions are answered. A general result in these articles is, that recall of information on a complex topic is considerably supported by prior knowledge from different domains simultaneously. Finally, the research results are interpreted and discussed extensively. <engl.>
Ziel ist die längsschnittliche Untersuchung der Entwicklung mathematischer Basiskompetenzen bei Schülerinnen und Schülern (N=378) an Integrierten Gesamt- und Oberschulen der fünften Klasse unter Berücksichtigung von internen und externen Faktoren. Die mathematischen Basiskompetenzen entwickeln sich positiv, allerdings sind die Leistungen im Durchschnitt schwach. Für die internen Faktoren erfolgt die Entwicklung in Abhängigkeit der Ausprägung der Lesekompetenz, der kognitiven Leistungsfähigkeit und des Lernverhaltens auf einem unterschiedlichen Leistungsniveau. Für die externen Faktoren ist die Entwicklung je nach besuchter Schulform und der Ausprägung der sozialen Herkunft unterschiedlich stark. Weiterhin werden querschnittliche Zusammenhänge berichtet. Schlussfolgerungen für Schule, Diagnostik, Unterricht und Förderung werden gezogen. Unter Berücksichtigung methodenkritischer Aspekte werden Anhaltspunkte für weiterführende Forschungen präsentiert.
The aim of this longitudinal research is to examine the development of basic arithmetical skills in fifth-grade students (N=378) at (German) Integrated Comprehensive Schools and Secondary Schools, taking into account internal and external influencing factors. The students develop basic arithmetical skills positively though their average performances are weak. With regards to internal factors development depends upon the level of reading ability, cognitive performance and learning behaviour. On the side of external factors, the students’ development depends upon the type of school they attended and their social background. Furthermore, crosscutting correlations are reported. Conclusions for school, diagnostics, teaching and support are drawn. Considering method-critical aspects, indications for further research are presented.
Das Ziel dieser Arbeit bestand in der Analyse wissenschaftlichen Denkens bei Lehramtsstudierenden und in der Untersuchung von Maßnahmen zur Förderung dieser Kompetenz. Die Analyse erfolgte durch eine Interviewstudie. Die Ergebnisse zeigten, dass sich Studierende beim Erklären schulischer Phänomene eher auf Alltagstheorien und -erfahrungen als auf wissenschaftliche Theorien und empirische Befunde beziehen. Als Maßnahme zur Förderung wurde in einer Interventionsstudie ein Ansatz untersucht, der Prinzipien problem- und beispielbasierten Lernens sowie des Lernens aus Fehlern miteinander kombinierte. Im Rahmen eines 2x2faktoriellen experimentellen Designs wurden Effekte der Fehlerart (eigene vs. fremde Fehler) und der Anzahl der inhaltlichen Kontexte (uniforme vs. multiple Kontexte) erforscht. Erhoben wurde das Wissen zu Merkmalen wissenschaftlicher Erklärungen sowie zur Generierung und Analyse von Erklärungen. Die Intervention verbesserte wissenschaftliches Denken bei den Studierenden. Generell war die Bearbeitung uniformer Kontexte lernwirksamer. Eigene Fehler waren günstiger für den Erwerb des Generierungswissens, fremde Fehler für das Analysewissen und das Wissen über Merkmale wissenschaftlicher Erklärungen. <dt.>
Analysing scientific thinking and investigating an approach to foster this competence in teacher education was the main goal of this dissertation. The results of an interview study to analyse scientific thinking showed, that students refer to personal experiences and subjective beliefs rather than scientific knowledge to explain school-related problems. An intervention study explored an approach to foster scientific thinking, in which problem-, example- and error-based learning principles were combined. Furthermore the effects of the type of errors (own vs. advocatory errors) and the number of contexts (multiple vs. uniform contexts) were examined using an 2x2 factorial design. Scientific thinking was operationalized by the knowledge concerning the characteristics of scientific explanations as well as the knowledge to analyse and to generate explanations. The intervention improved scientific thinking skills of students. The uniform condition was generally more effective. Learning from own errors proved to be superior for generating explanations and advocatory errors for analysing as well as recalling characteristics of explanations. <engl.>