Im Rahmen der Sars-CoV-2 Pandemie, die sich im Frühjahr 2020 global ausbreitete, wurden in fast allen Ländern der Erde Non-Pharmaceutical-Interventions implementiert, um den Verlauf der Pandemie abzubremsen. Nach einer ersten Phase mit deutlich invasiven Eingriffen in das Alltagsleben der Bevölkerung, in Deutschland im Laufe des Monats März in drei Schritten vollzogen (vgl. Dehning, Zierenberg, Spitzner et al. 2020), wurden diese Maßnahmen im Laufe des Sommers wieder weitgehend gelockert. Aktuell stehen wir wieder mitten in sehr tiefgreifenden Maßnahmen, da die Inzidenzwerte von Infektionen und Erkrankungen rapide gestiegen sind. Das Thema, welche Rolle Kinder und Jugendliche bei der Ausbreitung der Pandemie dabei spielen und unter welchen Bedingungen Bildungs- und Betreuungseinrichtungen verantwortungsvoll geführt werden können und welche Konsequenzen ihre Schließung für die Gesellschaft habe, wird seitdem heftig diskutiert (vgl. Baumann 2020a, 2020b, Munro & Faust 2020a). Diese Diskussion scheint politisch, wissenschaftlich und gesellschaftlich festgefahren. Die Autoren versuchen, den Blick und die Fragestellung mit diesem Beitrag einmal umzukehren und die Bedürfnisse von Kindern, Jugendlichen und Familien sowie die Lern- und Entwicklungserfordernisse in den Fokus eines möglichen Pandemiemanagements zu stellen. Diese Perspektive erweitert den Blick insofern, als dass sie einen wissenschaftlichen Diskurs über Abwägungsprozesse und Kriterien ermöglicht.
In pädagogischen Kontexten ist die diagnostische Einschätzung schwieriger, verstörender Verhaltensweisen ein unabdingbarer Faktor für eine passgenaue und damit funktionierende individuelle Hilfe- und Förderplanung sowie -umsetzung. Für die pädagogische Handlungsfähigkeit kommen verstehenden Ansätzen und Methoden, die dabei unterstützen, das Verhalten des Menschen im Kontext seiner Biografie sowie seiner aktuellen Lebenssituation einzuschätzen, eine entscheidende Rolle zu. Das Buch zeigt in einem ersten theoretischeren Teil die Bedeutung verstehender Verfahren der psycho-sozialen Diagnostik im Diskurs der pädagogisch-diagnostischen Arbeitsfelder sowie der Entwicklungswissenschaften auf und schafft die notwendigen theoretischen Grundlagen für das Handeln. Im daran anschließenden praktischeren Teil werden Methoden und Verfahren der verstehenden Diagnostik praxisorientiert vorgestellt. Das Buch bietet Materialien, Leitfäden, Auswertungsanweisungen sowie Praxisbeispiele für den Einsatz der vorgestellten Verfahren und Methoden. • Grundlagen verstehender Diagnostik • entwicklungswissenschaftliche Grundlagen • Störungsverständnis • Anamnese & Gesprächsführung • Beobachtung • diagnostische Verfahren