In Deutschland sind die berufliche und die akademische Bildung traditionell zwei voneinander getrennte Pfade. Erst in den vergangenen Jahren konnten Fortschritte bei der Annäherung der beiden Bildungsbereiche erzielt werden. Dies kommt nicht nur den Bedarfen der Lernenden sondern auch der Arbeitgeber nach hybriden (praktisch-beruflichen und reflexiv-theoretischen) Kompetenzen entgegen. Beispielhaft für eine Verzahnung beruflicher und akademischer Bildung sind duale Studiengänge. Sie verbinden ein Studium mit einer Ausbildung oder berufspraktischen Anteilen.Im Rahmen der ersten Phase der Initiative "Chance Ausbildung" (2013 bis 2016), bestehend aus elf Ministerien aus acht Bundesländern und der Bundesagentur für Arbeit sowie der Bertelsmann Stiftung, wurde das Modell der sogenannten studienintegrierenden Ausbildung entwickelt. Dieses nachschulische Bildungsmodell verbindet eine berufliche Ausbildung mit akademischen Inhalten, mit dem Ziel, jungen Menschen eine erfahrungsbasierte Entscheidung zwischen beiden Bildungsbereichen zu ermöglichen. Anders als das duale Studium richtet sich das Modell nicht nur an leistungsstarke Lernende mit schulischer (Fach-)Hochschulreife, sondern soll im Sinne eines durchlässigeren und damit chancengerechten Bildungssystems auch Jugendlichen ohne (Fach-)Abitur mit Studienwunsch offenstehen. Die vorliegende Broschüre "Studienintegrierende Ausbildung für Jugendliche ohne Hochschulzugangsberechtigung - Rahmenbedingungen und Studienorganisation" diskutiert die wesentlichen Herausforderungen, die bei der Implementierung des Modells an Hochschulen gemeistert werden müssen. Zudem benennt sie die zentralen Erfordernisse für eine erfolgreiche Umsetzung.
"Die Vielfalt der Lifelong Learners - Herausforderungen für die Weiterbildung an Hochschulen" Wien : Universität, 2016 (2016), Seite 46-48 1 Online-Ressource (256 Seiten)