von Anja Sommer ; Cassandra Rehbock ; Insa Seeger ; Andrea Klausen ; Ulf Günther ; Hanna Schröder ; Maresa Neuerer ; Stefan K. Beckers ; Thomas Alexander Krafft
Dieses Gedenkbuch ist Prof. Dr. Alexander Krafft gewidmet, der am 17. März 2005 nach mehr als 30jähriger Tätigkeit als Soziologe an der Carl von Ossietzky Universität Oldenburg gestorben ist. Der Beitrag von Thomas Blanke ist Ausdruck der Trauer um den Toten - und zeigt zugleich, wie wir im Alltagsleben mit der Erfahrung des Todes fertig werden. Zu den eher theoretisch orientierten Beiträgen zählt die von Krafft/Ulrich verfasste Studie über 'Kultur und Kontingenz'. Den Autoren geht es darum, das Reflexionspotential der soziologischen Theorie (insbesondere der Systemtheorie) für eine sozialwissenschaftliche Reformulierung der BWL nutzbar zu machen. In diese Richtung zielt auch der Beitrag von Günther Ortmann, der sich in aphoristischer Kürze mit den Paradoxien in der zeitlichen Dimension sozialen und ökonomischen Handelns befasst. Auf die gesellschaftskritische Grundierung der von Alexander Krafft vertretenen Soziologie spielt der Beitrag von Stefan Müller-Doohm über die Entwicklung und interne Differenzierung der Kritischen Theorie an. Reinhard Pfriem schlägt den Bogen noch weiter: von der Rezeption der Marxschen Ökonomiekritik über die Kritik der ökologischen Verhältnisse bis hin zu einer kulturwissenschaftlichen Theorie der Unternehmung, die mit den theoretischen Verkürzungen der Kapitalismus- und Ökologiediskussion aufräumt. Näher an der Tagespolitik ist der Essay über das 'Elend des Reformierens' (Krafft/Ulrich), der sich mit den Aporien einer auf sozialstaatliche Einschnitte fokussierten Reformstrategie befasst. Darauf antworten Thea Dückert und Alfred Tacke, die nicht nur die Notwendigkeit der von der rot-grünen Koalititon betriebenen Reformpolitik hervorheben, sondern zugleich weitere substantielle Reformschritte anmahnen. Wie diese Reformen konkret aussehen, wird allerdings, so Eberhard Schmidt, wesentlich davon abhängen, ob es Gewerkschaften und NGO's gelingt, ihre Ressourcen zu bündeln und ihre Strategien aufeinander abzustimmen. <dt.>