In diesem Buch wird, basierend auf der Analyse historischer Interpretationsansätze in verschiedenen wissenschaftlichen Disziplinen, deutlich aufgezeigt, wie schwer eine ernsthafte Annäherung an den Begriff der Ganzheit war und ist und welche Gefahren mit einem oberflächlichen Gebrauch des Begriffes der Ganzheit verbunden sind. Einen besonderen Schwerpunkt in der Analyse historischer Interpretationsansätze stellte die Epoche der Kulturkritik am Ende des 19. Jahrhunderts im Deutschen Reich dar. Als Vertreter dieser Epoche werden hier "Kulturkritiker" wie Nietzsche, Lagarde oder Langbehn vorgestellt, deren Publikationen den Nährboden bereiteten für die spätere Entwicklung zum Nationalsozialismus. Als Vertreter einer realistischen Position gegenüber den idealistischen Positionen der o.g. "Kulturkritiker" wird William Stern besonders herausgestellt, der als Psychologe, Philosoph und Pädagoge in seinem Werk "Person und Sache" auf der Basis einer tiefgründigen "Philosophie des Personalismus" den Menschen als Ganzheit neu in den Blickpunkt rückte. <dt.>