Dissertation Carl von Ossietzky Universität Oldenburg 2024
Neue rechte Bewegung; Leibphänomenologie; Ethnographie; Grounded Theory Methodology; Gewaltsoziologie; Sakralisierung; Gesellschaftstheorie; Theorie der Gesellschaft; Hochschulschrift; Deutschland; Neue Rechte; Gemeinschaft; Open Access
Die neue rechte Bewegung in Deutschland ist ein ambivalentes Phänomen: Einerseits strebt sie eine Ordnung an, die um die kollektivistische Idee des ethnisch homogenen Volkes kreist. Andererseits beruft sie sich immer wieder auf Werte der modernen, am Individuum orientierten Gesellschaft. Wie ist diese Gleichzeitigkeit konkurrierender normativer Ordnungen zu verstehen?Johanna K. Fröhlich rekonstruiert auf der Basis einer ethnographischen Feldforschung, wie sich rechte Vergesellschaftungsformen herausbilden. Diese lassen sich als sakralisierte Verfahrensordnungen der Gewalt verstehen, die Teil der Moderne sind, aber auch eine eigene Ordnung bilden. Sie stabilisieren sich sowohl über ihre politische Ideologie als auch über affektive Zugehörigkeit, leiblich vermittelte Wahrheitserfahrungen und temporale Kohärenz. Die Studie eröffnet durch Kombination rekonstruktiver Methoden mit einer reflexiven Sozial- und Gesellschaftstheorie neue Perspektiven auf das Verhältnis von Gewalt, Kollektivität und Moderne.
Lehrinnovationen in der Hochschulmathematik Berlin : Springer Spektrum, 2021 (2021), Seite 437-466 1 Online-Ressource (VII, 643 Seiten, 166 Abb., 30 Abb. in Farbe)