Mit dem Untergang der Stadt Königsberg, dem heutigen Kaliningrad, am Ende des II. Weltkrieges hörten auch die dortigen Bibliotheken auf zu existieren. Prominentes Beispiel ist die Staats- und Universitätsbibliothek, deren Handschriftenbestände, wenn nicht vernichtet, weit zerstreut wurden. Ein (jedoch bedeutender) Teil findet sich heute in der Universitätsbibliothek Thorn.

Weniger bekannt � aber nicht minder bedeutend � waren die Handschriftensammlungen der Stadtbibliothek und des Staatsarchivs. Doch blieb die letztere der genannten Sammlungen weitgehend unbekannt, weil sie im Gegensatz zu den beiden Bibliotheken nicht durch einen Katalog erfasst wurde.

Mit Mitteln des Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und der Medien wurde am Institut für Germanistik der Universität Oldenburg im Fachteil Ältere deutsche Sprache und Literatur von April 2000 bis März 2001 ein Projekt gefördert, durch das erstmals eine Übersicht über den Manuscripta-Bestand des einstigen Königsberger Staatsarchivs vorgelegt werden konnte. Grundlage dafür ist das heute im Besitz des Berliner Geheimen Staattsarchivs — PK befindliche Findbuch 453a.

Zusätzlich werden auch die bereits bekannten neuen Standorte aufgenommen, so dass auf diese Weise die Sammlung virtuell wieder zusammengeführt wird.