Das Desiderat nach Inklusion für alle Lernenden zieht die Entwicklung einer Inklusiven Didaktik nach sich. In einer deskriptiven Studie werden 36 videografierte und transkribierte Aufnahmen von Fördersituationen Inklusiven Unterrichts (Primarschulstufe), welche von Lehrpersonen für Sonderpädagogik (N=30) als prototypisch bezeichnet wurden, bezüglich derer Sicht- und Tiefenstruktur analysiert. Die Analyse orientiert sich am Scaffolding-Konzept (van de Pol, 2012) und erlaubt Aussagen über a) den Verlauf, b) Förderbereiche, c) die Art der Unterstützung und d) das Verständnis der Lernenden während der Unterstützung. Es konnten fünf Prototypen und zwölf Inszenierungsmuster identifiziert werden. Die Unterstützung der Lernenden erfolgt vorwiegend im kognitiven Bereich und kaum in den emotionalen und metakognitiven Bereichen. Die Lernenden werden mittels Kurzantwortfragen und Feedback mit bloßen Angaben zur Korrektheit ihrer Antworten gefördert, was auf eine enge Gesprächsführung hindeutet.
The desideratum of inclusion for all learners entails the development of inclusive didactics. In a descriptive study, 36 videotaped and transcribed recordings of educational settings in inclusive teaching (primary school level), which have been described as prototypical by teachers of special education (N=30), are analysed with regard to their surface and deeper level structure. The analysis is guided by the scaffolding concept (van de Pol, 2012) and allows for statements about a) progression, b) scaffolding intentions, c) scaffolding means, and d) learner understanding during support. Five prototypes and twelve teaching patterns could be identified. Learner support is provided predominantly in the cognitive domain and rarely in the emotional and metacognitive domains. Learners are supported by means of short answer questions and feedback with mere indications of the correctness of their answers, with indicates a close-knit conversational approach.
Die vorliegende Dissertation untersucht den möglichen Einfluss von Migrationserfahrungen auf die Interaktion zwischen Erzieherinnen mit Migrationsbiografie und Kindern in der deutschen Elementar- und Vorschulpädagogik. Die Untersuchung zielt auf das Erfahrungsurteil der reflektierenden Praktikerinnen zur Wahrnehmung des Gegenstandes aus der Perspektive von Erzieherinnen mit eigener Migrationsgeschichte und beleuchtet deren Sichtweisen und Motive, Einstellung und professionelles Handeln mit Kindergartenkindern, insbesondere aus anderen Sprachregionen der Welt. Die Studie richtet im Weiteren den Blick auf verschiedene pädagogische Felder wie: pädagogische Diagnostik (Beobachtung und Beurteilung), Bildungsdisparitäten, Kasuistik sowie den Erwerb von Deutsch als Zweitsprache. <dt.>
The study examines the possible influence of the experience of migration concerning interaction between Kindergarten teachers having a background of migration and children in German Kindergarten-education. The study aims for the verdict of the reflecting practitioners on the perception of the subject matter from the perspective of Kindergarten teachers with background of migration and sheds light on their views, motives and professional approach with non-native kindergarten children. Furthermore the study points out different fields of education such as educational diagnostics (observation and evaluation), disparities in education, Kasuistic and acquiring German as a second language. <engl.>
Der Auftrag zur Beobachtung und Dokumentation der kindlichen Entwicklung ist in allen Bildungsplänen des Elementarbereichs in Deutschland und der Deutschschweiz vorgesehen. Die vorliegende quasi-experimentelle Untersuchung fragt, wie dispositionelle Merkmale und eine Intervention zu entwickelten Videobegleitmaterialien auf die Genauigkeit von Beobachtungseinschätzungen frühkindlicher Lern- und Entwicklungsschritte angehender elementarpädagogischer Fachpersonen wirken. In einem Pre-Posttest-Design mit Kontrollgruppe (N = 94) wird diesbezüglich ein Variablenmodell untersucht. Die Ergebnisse zeigen wenig genaue Beobachtungseinschätzungen angehender elementarpädagogischer Fachpersonen. Als Hauptergebnis stellen das berufliche Selbstkonzept bezüglich diagnostischer Kompetenz und die Intervention je einen signifikanten Prädiktor zur Vorhersage der Varianz der Genauigkeit von Beobachtungseinschätzungen dar. Dabei wirkt der Prädiktor Intervention kontraintendiert. <dt.>
Observation and documentation of the steps of development of every child is part of nearly every formal curriculum in Germany and Switzerland. This quasi-experimental study asks whether dispositional characteristics and developed additional video material affect the objectivity of the observational assessments of pre-school practitioners. In addition, using a pre-/posttest-design with a non-equivalent control group (N = 94). The results show that few accurate observational assessments are made by trainee pre-school practitioners. The primary outcome of the study is that it illustrates the professional self-concept regarding diagnostic expertise and intervention predicting the variance of the accuracy of observational assessments are provided. But the prediction of the intervention is on the other way, how it should be. The results give fresh impetus for training on observation and recording of observations to provided for pre-school practitioners diagnostic. <engl.>
Der Leitfaden ist speziell gedacht für Ausbilder von Erzieherinnen und Erziehern an Berufs- und Berufsfachschulen und für Lehrende an Fachhochschulen, die in Studiengängen zur Elementarpädagogik arbeiten. Die beiden Autoren (zu Hilbert Meyer vgl. zuletzt BA 11/07) vermitteln Wesentliches für einen didaktisch und methodisch anspruchsvoll gestalteten Unterricht bzw. die Seminararbeit, beschreiben das geeignete Methodenrepertoire und verraten nützliche Tipps und Tricks für den Alltag eines Unterrichtenden. Für die gedachte Klientel grundlegend und ohne Konkurrenz. (2 S)