Auf dem Hintergrund einer in Wissenschaft und Praxis verbreiteten Annahme eines Bedeutungszuwachses von betrieblicher Weiterbildung stellt die vorliegende Arbeit die Analyse ihrer sozialen Determinanten in den Mittelpunkt. Im Gegensatz zu gängigen Argumentationsmustern, die eine Ausweitung betrieblicher Weiterbildung primär funktional aus den Erfordernissen technologischer und arbeitsorganisatorischer Veränderungen im Betrieb erklären, wird betriebliche Weiterbildung als wichtiges Element von Arbeitspolitik entwickelt. Dies in doppelter Hinsicht: zum einen als relevanter unternehmerischer Gestaltungsparameter zur Strukturierung betrieblicher Beziehungen, zum anderen als Gegenstand und Resultat politischer Aushandlungsprozesse sowohl innerhalb des Managements selbst als auch zwischen betrieblicher Interessenvertretung und Unternehmen. Diese These wird im Anschluß an die herrschende betriebliche Weiterbildungsdiskussion und empirischen Befunde zu aktuellen Tendenzen betrieblicher Modernisierungspolitik im Rahmen einer Fallstudie in einem Werk der Automobilindustrie detailliert entfaltet. <dt.>