In welchem Verhältnis stehen Christentum und extreme Rechte? Rechtsextreme Ideologeme wie identitärer Nationalismus, die Verbreitung von Verschwörungserzählungen, Anti-Genderismus und Anti-Umweltschutz bauen häufig auf Begründungsmustern auf, die ihren Ursprung in der christlichen Religion haben. Die Beiträger*innen reflektieren die Netzwerke und Topoi dieser Verbindungen und zeigen, warum alle, die die extreme Rechte verstehen wollen, auch ihre (pseudo-)religiösen Verknüpfungen zum Christentum in den Blick nehmen müssen.
In der christlichen Theologie geht es grundlegend um Relationalität. Wie denken Menschen über Gott? Wie reflektieren sie über sich und andere in der Gottesperspektive? Beziehungen werden geknüpft, austariert und nehmen in verschiedenen Praktiken Form an: Gastlichkeit und Dominanz, Neugierde und Abgrenzung, Erkennen und Fremdheit. Die in diesem Band versammelten Beiträge beschäftigen sich mit verschiedenen Facetten von Beziehungshaftigkeit in der Theologie und arbeiten heraus, wie dieses Thema in Dogmatik und Ethik, in Ökumene und interkultureller Begegnung aufscheint.
Bürgerrechtsbewegung; Theologische Ethik; Reinhold Niebuhr; HochschulschriftNiebuhr, ReinholdUSARassismusBürgerrechtsbewegungTheologische EthikCone, James H.AntirassismusSchwarze TheologieChristliche EthikMoraltheologieRassentheorieRassenfrageRassendiskriminierungAmerikanerKonföderierte Staaten von AmerikaTheologePhilosophPädagogeWright City, MissouriStockbridge, Mass.Niebuhr, GustavSifton, ElisabethNiebuhr, Helmut Richard21.06.1892-01.06.19711892-1971Afrikanische TheologieMenschenrechtlerBürgerrechtler1938-2018
Reinhold Niebuhr zählt zu den einflussreichsten US-amerikanischen Theologen des 20. Jahrhunderts. Im deutschsprachigen Raum ist sein Werk jedoch nur wenig rezipiert. Dominik Gautier sieht in Niebuhrs theologischer Ethik ein Plädoyer für ein selbstkritisches demokratisches Engagement, das vor dem Hintergrund des sozialethisch orientierten amerikanischen Christentums zu verstehen ist. Er berücksichtigt besonders Niebuhrs ebenso engagierte wie widersprüchliche theologische Auseinandersetzung mit dem US-amerikanischen Rassismus. Diese zeigt sich auch in dessen zögerlicher Unterstützung der Bürgerrechtsbewegung. Im Anschluss an Niebuhr und vor dem Hintergrund der von James H. Cone begründeten «Black Theology» konturiert Gautier eine rassismuskritische theologische Ethik, die auch im deutschsprachigen Kontext unverzichtbar ist.