"Es ist Mode geworden, die Kinder in die Lesslerschule zu schicken" Oldenburg : BIS-Verl. der Carl-von-Ossietzky-Univ., 2010 (2010), Seite 29-35 202 S.
Lessler, ToniPädagoginBückeburgNew York, NY1874-195204.06.1874-05.05.1952
Die von Toni Lessler - geboren 1874 in Bückeburg und der berühmten jüdischen Familie Heinrich Heines zugehörig - gegründete Privatschule ist wohl die bekannteste ihrer Art in Berlin in den ersten Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts gewesen. Sie wurde 1912 als Schule für besonders förderungswürdige Kinder konzipiert und hat als erste deutsche Schule Montessori-Klassen eingerichtet. Die pädagogische Arbeit wurde in der ffentlichkeit und von der Behörde so honoriert, dass sie erweitert werden musste und im neuen Umfeld als Waldschule geführt wurde. In der Zeit der NS-Herrschaft ist sie zwangsweise zur "Privaten Jüdischen Waldschule Grunewald" umgewidmet worden mit der ungeschriebenen Aufgabe, die jüdischen Kinder für das sich abzeichnende Exil auszubilden. Nach dem 25-jährigen Jubiläum der Schule, das festlich begangen und mit einer Festschrift dokumentiert wurde, emigrierte die Schulleiterin Toni Lessler zusammen mit ihrer Schwester nach New York, wo sie 1952 starb. <dt.>
Oldenburg: bis, Bibliotheks- und Informationssystem der Univ. Oldenburg
266 S. 205 mm x 145 mm, 360 gr..
Auch als elektronisches Dokument vorh ; Literaturverz. S. [247] - 266 ; Zugl.: Univ. Oldenburg, Diss., 2004 u.d.T.: Blömer, Ursula: Aberkennungsprozesse - Ausgrenzungserfahrungen nichtjüdischer Deutscher im Nationalsozialismus
HochschulschriftDeutschlandJudenNationalsozialismusEntziehungIdentitätSelbstNichtidentitätIdentitätsphilosophieIdentitätstheorieFaschismusDrittes ReichNationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei1919-1945JudentumIsraelitenStämme IsraelsIsraelDeutscheDeutsches Sprachgebiet03.10.1990-
Anerkennung wird als eine unverzichtbare Ressource für die Ausbildung der menschlichen Identität angesehen, sie bildet eine Grundbedingung für das menschliche Dasein. Wird Anerkennung verweigert oder entzogen, stellt das einen schweren Akt der Verletzung menschlicher Integrität dar. Unter der Diktatur der Nationalsozialisten herrschten gesellschaftliche Bedingungen, in denen vielen Menschen nicht nur die Anerkennung verweigert, sondern ihnen bereits erworbene Anerkennung wieder aberkannt wurde. Dieser Vorgang der Aberkennung kann ebenso als prozeßhafter Vollzug dargestellt werden, wie der Erwerb von Anerkennung als Prozeß nachvollziehbar ist. Anhand von Biographieanalysen werden in dieser Studie verschiedene Ausprägungen von Aberkennungsmustern empirisch aufgezeigt. Die Rekonstruktion dieser Verläufe erfolgte anhand von autobiographischen Manuskripten, die von Emigranten erstellt wurden, die Deutschland zur Zeit des Nationalsozialismus verlassen mußten. <dt.>